Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, der Freude und der strahlenden Kindergesichter. Naja, in diesem Jahr könnten meine Familie und ich von allen drei Dingen genug bekommen...
Vor einigen Tagen habe ich meinen Schwiegervater in´s örtliche Krankenhaus gebracht. Er war schon seit Tagen nicht ganz auf der Höhe. Seine Frau hielt es für eine gewöhnliche Durchfallerkrankung. Beide wollten im Vorweihnachtsstress nicht die Pferde scheu machen und haben deshalb niemandem was gesagt. Erst als er nachts aus dem Bett stürzte und sich daraufhin den ganzen Vormittag übergeben musste, da klingelte sie bei mir nebenan. Ich hab ihn in´s Auto gesetzt und sofort in´s Krankenhaus gefahren. Zum Glück. Noch in derselben Nacht hatte er einen Herzstillstand. Da er sich jedoch schon unter Aufsicht befand, konnte er reanimiert werden. Jetzt liegt er auf der Intensivstation und wartet auf seinen Herzschrittmacher, der ihm am Montag eingesetzt werden soll. Wenn alles gut verläuft darf er noch kommenden Donnerstag nach Hause und verbringt Weihnachten mit uns. Soviel zur Besinnung...
Mein autistischer Sohn hatte es in der letzten Zeit sehr schwer in der Schule. Oder die Lehrer hatten es schwer mit ihm. Wie auch immer - hinter uns liegen harte zwei Monate. Es stand kurzzeitig sogar ein Schulausschluss im Raum. Den konnten wir glücklicherweise verhindern. Und inzwischen geht es ihm auch wieder besser. Da waren nur einige Veränderungen in seinem Weltbild aufgetreten, mit denen er einfach nicht zurande kam. Bei Autisten ist vieles ein reines Rätselraten. Sie können einfach nicht sagen, wo ihnen der Schuh drückt und wie man ihnen helfen könnte. Dank eines runden Tisches, den wir einberufen haben, erscheint uns jetzt (wieder einmal) alles in einem neuen Licht. Schulbegleiterin, Lehrerin, Therapeutinnen und wir Eltern - alle gemeinsam haben wir den Knoten aufgedröselt und durften (jeder für sich) einige erhellende Erkenntnisse mitnehmen. Wir haben wieder einen Plan, eine Marschrichtung, eine Lösung. Ein paar der Neuerungen haben schon gegriffen. Alex´ Schulalltag verläuft wieder in halbwegs geordneten Bahnen. Er ist ruhiger, zufriedener. Die Direktorin ist es auch. Und das ist für seinen weiteren Verbleib an dieser Schule ausschlaggebend. Soviel zur Freude...
Mein Sohn! Das schreibe ich übrigens mit einem breiten Grinsen im Gesicht...
Habe ich schonmal erwähnt, wie sehr ich dieses Kind liebe? Was ist er doch für ein erstaunliches, cleveres, humorvolles, genügsames, verblüffendes, herausforderndes, liebes Bürschchen!
Für dieses Weihnachten hat er sich nicht viel gewünscht. Hauptsächlich ging es ihm darum, Weihnachten in Ruhe nur im kleinsten Kreis feiern zu dürfen. Mit viel Zeit für Chillen und Kuscheln. Darüber hinaus wünscht er sich natürlich auch ein paar Geschenke. Allerdings durch die Bank nur kleine Dinge. Eine Hörspiel-CD von den Teufelskickern etwa, oder die neue CD von Mark Forster. Dadurch gestaltete sich der Geschenkekauf für ihn in diesem Jahr sehr entspannt. Eine angenehme Abwechslung. Und ich weiß jetzt schon, dass es genau das ist, was er will. Keine Diskussionen, keine falschen Vorstellungen, keine enttäuschte Vorfreude. Einfach nur ein entspanntes Fest mit guter Laune. Soviel zu den strahlenden Kinderaugen...
Es ist noch viel zu tun. Ich bin noch lange nicht fertig mit den Vorbereitungen für´s Fest. Doch ich bin gut im Zeitplan und voller Hoffnung, dass alles gut wird. Jetzt muss nur noch das Universum mitspielen oder anders ausgedrückt "möge die Macht mit mir sein.." ...
In diesem Sinne euch allen eine stressarme Vorbereitung auf´s Fest und
..... fröhliche Weihnachten ... 😘
Die Mitvierzigerin
Freitag, 13. Dezember 2019
Sonntag, 27. Oktober 2019
Nackte Tatsachen ODER Manche Dinge will man gar nicht sehen...
Neulich fuhr ich wie jeden Mittag in Richtung Schule, um meinen Sohn anzuholen. Auf Höhe der örtlichen Tankstelle begegnete mir plötzlich etwas, das ich soooo noch nicht gesehen habe. Da kommt mir doch ein Mann auf seinem Fahrrad entgegen. Ein Mann, der nichts außer weißen Tennissocken und einer blauweiß gestreiften Boxershorts trug. Er hatte nicht mal Haare auf dem Kopf, er trug tatsächlich nur diese Boxershorts und Socken...
So perplex war ich schon lang nicht mehr. Bisher dachte ich immer, sowas sieht man nur in den Großstädten. Aber doch nicht hier, im beschaulichen Allgäu!!
Seit diesem Ereignis ist der Mann so eine Art Running Gag zwischen mir und meinem Sohn. Immer wenn er schlecht gelaunt ist erwähne ich den Nackerten mit den blauweiß gestreiften Boxershorts - und Schwupps! Mein Sohn lacht wieder....
Also - lieber Unbekannter! Vielen Dank für diesen erheiternden Moment....
So perplex war ich schon lang nicht mehr. Bisher dachte ich immer, sowas sieht man nur in den Großstädten. Aber doch nicht hier, im beschaulichen Allgäu!!
Seit diesem Ereignis ist der Mann so eine Art Running Gag zwischen mir und meinem Sohn. Immer wenn er schlecht gelaunt ist erwähne ich den Nackerten mit den blauweiß gestreiften Boxershorts - und Schwupps! Mein Sohn lacht wieder....
Also - lieber Unbekannter! Vielen Dank für diesen erheiternden Moment....
Dienstag, 15. Oktober 2019
Flohmarkt - Pros und Contras
Jeder kennt sie, fast jeder war schon einmal auf einem - Flohmärkte. Was für den Sonntags-Nachmittags-Bummler meist ein großer Spaß ist kann für den Anbieter schonmal eine Mords-Arbeit sein...
Als ich meinen Mann vor nunmehr 17 Jahren kennenlernte wurde mir schnell klar, da habe ich es mit einem Flohmärktler zu tun. Seine Eltern gehen seit über 40 Jahren regelmäßig (fast jedes Wochenende) auf einen Flohmarkt in der Gegend. Als seine neue Partnerin wurde ich schnell integriert, schließlich ist bei dieser Art Nebenverdienst jede helfende Hand pures Gold wert. Anfangs hat es mir wirklich Spaß gemacht. Es war eine völlig neue Erfahrung für mich, auf der "anderen Seite" zu stehen. Die Kollegialität unter seinesgleichen, frische Luft, Kundenkontakte - das hat mir gefallen. Es stellte sich heraus, dass ich ein Verkaufstalent war. Es hat mir einfach richtig viel Spaß gemacht. Außerdem hat mich schwer beeindruckt, dass man mit seinem alten Kram Geld verdienen konnte. Zu schade zum wegwerfen ist ja doch so Manches. Bis dato hatte ich viel verschenkt oder gespendet. Sich ein bisschen was dazuzuverdienen war neu, hat mich aber schnell gepackt...
Doch wer sich mit der Materie auskennt, der weiß - das Geschäft ist nicht mehr das Gleiche. Von Jahr zu Jahr gehen die Umsätze deutlich zurück. Die Kunden werden anspruchsvoller, manchmal sogar unverschämt. Auch die Stimmung untereinander hat darunter gelitten. Es ist ein schleichender Prozess, der aber immer weiter fortschreitet. Das frühe Aufstehen (gern auch mal 3 Uhr morgens), die lange Arbeitszeit an den einzigen freien Tagen der Woche, das Kistenschleppen - all das hat man bereitwillig akzeptiert, weil man sich über das Taschengeld gefreut hat. Doch wenn das immer geringer wird, weshalb sollte man sich die Mühe überhaupt noch machen??
Das fragt sich gerade auch meine Schwiegermutter. Sie lebt für den Flohmarkt, ist dabei mit Herz und Seele. Doch langsam fällt es ihr immer schwerer. Nun, sie verkauft ja auch nicht nur für sich. Als Vorsitzende eines gemeinnützigen Vereins verkauft sie größtenteils für den selbigen. Doch waren früher Umsätze von 200 Euro pro Tag nicht ungewöhnlich, so kann sie heute froh sein, wenn sie Standmiete und Fahrtkosten drin hat. Und das im stolzen Alter von 75 Jahren. Sie schafft es einfach körperlich nicht mehr, zumindest nicht mehr allein. Natürlich unterstützen wir sie dabei. Mein Mann fährt meist mit ihr mit, übernimmt das Be-und Entladen, das Aus-und Einpacken der Ware. So bleibt für meine Schwiegermutter der Kundenkontakt und der Verkauf an sich. Auch geht sie nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch etwa einmal im Monat, auf lukrativ erscheinende Märkte...
Letztes Wochenende war wieder so ein Markt. Er findet nur einmal im Jahr statt. Sie geht mit Secondhand-Trachtenkleidung, seit 15 Jahren schon. Bisher war an diesem Tag immer ein Umsatz von 350 bis 500 Euro drin. Absolut lohnenswert, denn durch diesen Markt wird das Weihnachtsgeschäft des Vereins finanziert. Sprich - von dem verdienten Geld kauf sie Geschenke, kombiniert sie mit Spenden und packt kleine Päckle für Bedürftige in der Region. So konnte sie jedes Jahr viele Menschen glücklich machen, hauptsächlich ältere bedürftige Menschen oder auch Kinder aus sozial schwachen Familien. Adressaten gibt es immer genug. In diesem Jahr war der Markt allerdings eine Katastrophe. Es hat geregnet wie aus Gießkannen. Die ganze Familie hat geholfen, drei Tage Arbeit. Den Samstag über haben wir die Waren vorbereitet, drei Autos und einen Anhänger geladen. Sonntag dann war der Markt und den ganzen Montag haben wir gebraucht, um die feuchten Sachen zu trocknen und wieder zu verräumen. Es war ein Alptraum. Und das für sage und schreibe 12,90 Euro!!! Meine Schwiegermutter ist noch immer geschockt. So verschwindend gering war ihr Umsatz auf diesem Markt noch nie. Jetzt ist sie schwer deprimiert und hadert mit sich und der Welt...
Das Weihnachtsgeschäft für den Verein steht trotzdem. Wir haben unsere Fühler schon ausgestreckt und in diesem Jahr mehr Spenden in Aussicht. Und das Wetter ist gut genug, um noch ein paarmal auf andere Flohmärkte zu gehen. Doch für meine Schwiegermutter ist es fast wie das Ende einer Ära. Flohmarkt war ihr Leben. Jetzt muss sie einsehen, dass sie nicht nur langsam zu alt dafür wird, sondern dass auch das Geschäft an sich nicht mehr dasselbe ist. Auch wenn ich in Manchem mit ihr uneins bin und sie mir oft genug gehörig auf den Geist geht - jetzt tut sie mir leid...
Aber wie steht es mit euch? Geht ihr auf Flohmärkte? Schon mal was verkauft oder immer nur geshoppt??
Als ich meinen Mann vor nunmehr 17 Jahren kennenlernte wurde mir schnell klar, da habe ich es mit einem Flohmärktler zu tun. Seine Eltern gehen seit über 40 Jahren regelmäßig (fast jedes Wochenende) auf einen Flohmarkt in der Gegend. Als seine neue Partnerin wurde ich schnell integriert, schließlich ist bei dieser Art Nebenverdienst jede helfende Hand pures Gold wert. Anfangs hat es mir wirklich Spaß gemacht. Es war eine völlig neue Erfahrung für mich, auf der "anderen Seite" zu stehen. Die Kollegialität unter seinesgleichen, frische Luft, Kundenkontakte - das hat mir gefallen. Es stellte sich heraus, dass ich ein Verkaufstalent war. Es hat mir einfach richtig viel Spaß gemacht. Außerdem hat mich schwer beeindruckt, dass man mit seinem alten Kram Geld verdienen konnte. Zu schade zum wegwerfen ist ja doch so Manches. Bis dato hatte ich viel verschenkt oder gespendet. Sich ein bisschen was dazuzuverdienen war neu, hat mich aber schnell gepackt...
Doch wer sich mit der Materie auskennt, der weiß - das Geschäft ist nicht mehr das Gleiche. Von Jahr zu Jahr gehen die Umsätze deutlich zurück. Die Kunden werden anspruchsvoller, manchmal sogar unverschämt. Auch die Stimmung untereinander hat darunter gelitten. Es ist ein schleichender Prozess, der aber immer weiter fortschreitet. Das frühe Aufstehen (gern auch mal 3 Uhr morgens), die lange Arbeitszeit an den einzigen freien Tagen der Woche, das Kistenschleppen - all das hat man bereitwillig akzeptiert, weil man sich über das Taschengeld gefreut hat. Doch wenn das immer geringer wird, weshalb sollte man sich die Mühe überhaupt noch machen??
Das fragt sich gerade auch meine Schwiegermutter. Sie lebt für den Flohmarkt, ist dabei mit Herz und Seele. Doch langsam fällt es ihr immer schwerer. Nun, sie verkauft ja auch nicht nur für sich. Als Vorsitzende eines gemeinnützigen Vereins verkauft sie größtenteils für den selbigen. Doch waren früher Umsätze von 200 Euro pro Tag nicht ungewöhnlich, so kann sie heute froh sein, wenn sie Standmiete und Fahrtkosten drin hat. Und das im stolzen Alter von 75 Jahren. Sie schafft es einfach körperlich nicht mehr, zumindest nicht mehr allein. Natürlich unterstützen wir sie dabei. Mein Mann fährt meist mit ihr mit, übernimmt das Be-und Entladen, das Aus-und Einpacken der Ware. So bleibt für meine Schwiegermutter der Kundenkontakt und der Verkauf an sich. Auch geht sie nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch etwa einmal im Monat, auf lukrativ erscheinende Märkte...
Letztes Wochenende war wieder so ein Markt. Er findet nur einmal im Jahr statt. Sie geht mit Secondhand-Trachtenkleidung, seit 15 Jahren schon. Bisher war an diesem Tag immer ein Umsatz von 350 bis 500 Euro drin. Absolut lohnenswert, denn durch diesen Markt wird das Weihnachtsgeschäft des Vereins finanziert. Sprich - von dem verdienten Geld kauf sie Geschenke, kombiniert sie mit Spenden und packt kleine Päckle für Bedürftige in der Region. So konnte sie jedes Jahr viele Menschen glücklich machen, hauptsächlich ältere bedürftige Menschen oder auch Kinder aus sozial schwachen Familien. Adressaten gibt es immer genug. In diesem Jahr war der Markt allerdings eine Katastrophe. Es hat geregnet wie aus Gießkannen. Die ganze Familie hat geholfen, drei Tage Arbeit. Den Samstag über haben wir die Waren vorbereitet, drei Autos und einen Anhänger geladen. Sonntag dann war der Markt und den ganzen Montag haben wir gebraucht, um die feuchten Sachen zu trocknen und wieder zu verräumen. Es war ein Alptraum. Und das für sage und schreibe 12,90 Euro!!! Meine Schwiegermutter ist noch immer geschockt. So verschwindend gering war ihr Umsatz auf diesem Markt noch nie. Jetzt ist sie schwer deprimiert und hadert mit sich und der Welt...
Das Weihnachtsgeschäft für den Verein steht trotzdem. Wir haben unsere Fühler schon ausgestreckt und in diesem Jahr mehr Spenden in Aussicht. Und das Wetter ist gut genug, um noch ein paarmal auf andere Flohmärkte zu gehen. Doch für meine Schwiegermutter ist es fast wie das Ende einer Ära. Flohmarkt war ihr Leben. Jetzt muss sie einsehen, dass sie nicht nur langsam zu alt dafür wird, sondern dass auch das Geschäft an sich nicht mehr dasselbe ist. Auch wenn ich in Manchem mit ihr uneins bin und sie mir oft genug gehörig auf den Geist geht - jetzt tut sie mir leid...
Aber wie steht es mit euch? Geht ihr auf Flohmärkte? Schon mal was verkauft oder immer nur geshoppt??
Mittwoch, 18. September 2019
Good News
Ach, ist das schön!!!
Unsere Sachbearbeiterin vom Jugendamt ist meine neue beste Freundin!!!
Wir haben für unseren Sohn Alex im Mai nicht nur die Verlängerung der Schulbegleitung beantragt, sondern auch ein SKT, ein "soziales Kompetenztraining". Kurzfassung - dabei soll dem Autisten beigebracht werden, wie er sich an unsere Welt anpasst. Ich lasse es mal dahingestellt, was das über unsere Gesellschaft aussagt. Auch kann sich jeder selbst Gedanken machen, wie sinnvoll oder integrativ das Ganze wirklich ist. Wir haben es beantragen müssen, weil unsere liebe Frau Rektorin uns sonst mit Schulverweis gedroht hätte. Eigentlich kann sie uns nichts. Alex benimmt sich an der Schule so gut, wie es ihm möglich ist und es gibt dort Schüler, die weitaus "unsozialer" sind als er. Doch Frau Rektorin hat uns nun mal Druck gemacht. Und wir wollten nicht riskieren, dass sie unnötig provokative und belastende Situationen heraufbeschwört, die es unserem Sohn schwer machen. Also hat unsere Sachbearbeiterin vom JA sich für uns stark gemacht. Sehr stark.
Und sie hat es tatsächlich geschafft! Alex bekommt die volle Stundenleistung an Schulbegleitung und das SKT in vollem Umfang für ein Schuljahr finanziert!!!! Juhuuuuuu!!!!
Donnerstag kann´s losgehen. Alex freut sich sehr, denn bei seinem Probetag im Juli hat er dort schon mal die anderen Kinder kennengelernt. Es wird das erste Mal sein, dass er mit Autisten in seinem Alter zusammentrifft. Gerade jetzt - zu Beginn der Pubertät - ist das so wichtig für ihn. Deshalb lacht jetzt auch das Mutterherz.
Auch die liebe Frau Rektorin kann jetzt schön den Mund halten. Sie hat ihren Willen gekriegt. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie im Jugendamt durchaus bekannt und gefürchtet ist. Die Frau ist wirklich ein rotes Tuch für mich. Mir gegenüber redet sie immer äußerst schmeichelhaft und zuversichtlich. Hintenrum hetzt und lästert sie. Sowas kann ich ja gar nicht leiden. Und das in ihrer Position! Grrr....
So, damit habe ich mich also aus der Sommerpause zurückgemeldet.... :))
Habt eine schöne Rest - Woche und freut euch am Leben !!!!!
Unsere Sachbearbeiterin vom Jugendamt ist meine neue beste Freundin!!!
Wir haben für unseren Sohn Alex im Mai nicht nur die Verlängerung der Schulbegleitung beantragt, sondern auch ein SKT, ein "soziales Kompetenztraining". Kurzfassung - dabei soll dem Autisten beigebracht werden, wie er sich an unsere Welt anpasst. Ich lasse es mal dahingestellt, was das über unsere Gesellschaft aussagt. Auch kann sich jeder selbst Gedanken machen, wie sinnvoll oder integrativ das Ganze wirklich ist. Wir haben es beantragen müssen, weil unsere liebe Frau Rektorin uns sonst mit Schulverweis gedroht hätte. Eigentlich kann sie uns nichts. Alex benimmt sich an der Schule so gut, wie es ihm möglich ist und es gibt dort Schüler, die weitaus "unsozialer" sind als er. Doch Frau Rektorin hat uns nun mal Druck gemacht. Und wir wollten nicht riskieren, dass sie unnötig provokative und belastende Situationen heraufbeschwört, die es unserem Sohn schwer machen. Also hat unsere Sachbearbeiterin vom JA sich für uns stark gemacht. Sehr stark.
Und sie hat es tatsächlich geschafft! Alex bekommt die volle Stundenleistung an Schulbegleitung und das SKT in vollem Umfang für ein Schuljahr finanziert!!!! Juhuuuuuu!!!!
Donnerstag kann´s losgehen. Alex freut sich sehr, denn bei seinem Probetag im Juli hat er dort schon mal die anderen Kinder kennengelernt. Es wird das erste Mal sein, dass er mit Autisten in seinem Alter zusammentrifft. Gerade jetzt - zu Beginn der Pubertät - ist das so wichtig für ihn. Deshalb lacht jetzt auch das Mutterherz.
Auch die liebe Frau Rektorin kann jetzt schön den Mund halten. Sie hat ihren Willen gekriegt. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie im Jugendamt durchaus bekannt und gefürchtet ist. Die Frau ist wirklich ein rotes Tuch für mich. Mir gegenüber redet sie immer äußerst schmeichelhaft und zuversichtlich. Hintenrum hetzt und lästert sie. Sowas kann ich ja gar nicht leiden. Und das in ihrer Position! Grrr....
So, damit habe ich mich also aus der Sommerpause zurückgemeldet.... :))
Habt eine schöne Rest - Woche und freut euch am Leben !!!!!
Freitag, 23. August 2019
Was passiert, wenn ...
…. das Kind Ferien, man selbst und der Mann Urlaub hat und alle drei haben keine festen Termine?
Gespräch beim Frühstück: "Ist heute Mittwoch?"...……. "Nein, heute ist doch Samstag!"...……... "Ähhh, ich glaube, heute ist Donnerstag..." …..
Gespräch beim Frühstück: "Ist heute Mittwoch?"...……. "Nein, heute ist doch Samstag!"...……... "Ähhh, ich glaube, heute ist Donnerstag..." …..
Montag, 12. August 2019
Geht das oder geht das nicht?
Mal ehrlich! Trefft ihr auch manchmal irgendwelche Leute auf der Straße, im Café oder beim Einkaufen und habt dann das dringende Bedürfnis, diese anzusprechen?
Im Supermarkt sitzt manchmal ein junges Mädchen an der Kasse. Sie ist irgendwas Anfang zwanzig - also für mich definitiv ein Mädchen (😁). Ihr Gesicht ist nicht weiter auffällig, ihr Haar hingegen --- WOW! Solche Haare hab ich mir immer gewünscht. Lang, dick und seidig. Ein tolles dunkelblond mit helleren Strähnchen drin. Meist trägt sie es in komplizierten Flechtfrisuren und es ist immer ein Hingucker. Neulich hat´s mich einfach gepackt und ich musste ihr sagen, wie toll ich ihre Haare finde. Was soll ich sagen? Sie hat sich offensichtlich sehr gefreut. Ihr ganzes Gesicht fing an zu strahlen. Es war, als würde die Sonne aufgehen. Ihre ganze Erscheinung veränderte sich, sie saß aufrechter, lächelte glücklich und auch ihre Bewegungen hatten mehr Schwung. Es war wundervoll!
Vor ein paar Monaten habe ich sowas schon mal gemacht. Wir waren auf einem Familienausflug und besuchten eine Messe. Ich liiiiebe Messen! Naja, das soll ja hier nicht das Thema sein. Auf dieser Messe war auch ein Reisebusunternehmen vertreten, mitsamt Bus zum anschauen und probesitzen. Davor - eine junge Mitarbeiterin mit einem sagenhaften Kleid. Im 50er Stil, mit Petticoat. Und jetzt kommt´s: der Stoff des Kleides war ein exaktes Spiegelbild des Musters auf dem Bus! Ich war geflasht. Es sah so toll aus! Ich konnte gar nicht anders. Ich musste zu ihr rübergehen und ihr sagen, wie toll dieses Kleid ist und wie fabelhaft sie darin aussieht. Sie strahlte mich an und drehte eine kleine Pirouette, präsentierte sich nochmal. Sie wirkte wie ein kleines Mädchen, dass Prinzessin spielt. Sie war glücklich!
Ehrlich - meistens mache ich solche Sachen nur, wenn ich allein unterwegs bin. Weil mein Mann und mein Sohn von solchen Aktionen immer etwas peinlich berührt sind. Wir leben im Allgäu, auf dem Land. Hier geht man nicht einfach zu fremden Leuten hin und macht ihnen Komplimente.
Aber ich mach das so gerne! Die Mädels, Damen oder Frauen unter euch können es vermutlich verstehen. Wir ziehen uns hübsch an und natürlich freut es uns, wenn andere das bemerken. Es zaubert uns ein Lächeln aufs Gesicht, wenn jemand das tolle neue Kleid oder die schicke Frisur bemerkt und honoriert. Das ist die kleine Diva in uns. Diese kleine Diva (oder Prinzessin, nennt es wie ihr wollt) muss hin und wieder gefüttert werden. Mit anerkennenden Blicken oder auch Komplimenten. Ich finde das einfach wichtig und richtig. Deshalb mache ich auch weiter damit. Wenn die Frau in der Bücherei schicke Stiefel trägt, dann sage ich ihr das. Wenn ich die Statement-Kette der alten Dame im Supermarkt toll finde, dann sage ich ihr das. Und wenn ich dafür ein bezauberndes Lächeln ernte, dann versüßt das auch mir den Tag.
Ey, ich lauf nicht den ganzen Tag durch die Gegend und spreche fremde Menschen an. Aber wenn mir sowas auffällt, dann teile ich es manchmal gern mit. Dabei habe ich das Gefühl, ein bisschen Sonne weiterzureichen. Und genau das finde ich wichtig. Gerade im Alltag...
Im Supermarkt sitzt manchmal ein junges Mädchen an der Kasse. Sie ist irgendwas Anfang zwanzig - also für mich definitiv ein Mädchen (😁). Ihr Gesicht ist nicht weiter auffällig, ihr Haar hingegen --- WOW! Solche Haare hab ich mir immer gewünscht. Lang, dick und seidig. Ein tolles dunkelblond mit helleren Strähnchen drin. Meist trägt sie es in komplizierten Flechtfrisuren und es ist immer ein Hingucker. Neulich hat´s mich einfach gepackt und ich musste ihr sagen, wie toll ich ihre Haare finde. Was soll ich sagen? Sie hat sich offensichtlich sehr gefreut. Ihr ganzes Gesicht fing an zu strahlen. Es war, als würde die Sonne aufgehen. Ihre ganze Erscheinung veränderte sich, sie saß aufrechter, lächelte glücklich und auch ihre Bewegungen hatten mehr Schwung. Es war wundervoll!
Vor ein paar Monaten habe ich sowas schon mal gemacht. Wir waren auf einem Familienausflug und besuchten eine Messe. Ich liiiiebe Messen! Naja, das soll ja hier nicht das Thema sein. Auf dieser Messe war auch ein Reisebusunternehmen vertreten, mitsamt Bus zum anschauen und probesitzen. Davor - eine junge Mitarbeiterin mit einem sagenhaften Kleid. Im 50er Stil, mit Petticoat. Und jetzt kommt´s: der Stoff des Kleides war ein exaktes Spiegelbild des Musters auf dem Bus! Ich war geflasht. Es sah so toll aus! Ich konnte gar nicht anders. Ich musste zu ihr rübergehen und ihr sagen, wie toll dieses Kleid ist und wie fabelhaft sie darin aussieht. Sie strahlte mich an und drehte eine kleine Pirouette, präsentierte sich nochmal. Sie wirkte wie ein kleines Mädchen, dass Prinzessin spielt. Sie war glücklich!
Ehrlich - meistens mache ich solche Sachen nur, wenn ich allein unterwegs bin. Weil mein Mann und mein Sohn von solchen Aktionen immer etwas peinlich berührt sind. Wir leben im Allgäu, auf dem Land. Hier geht man nicht einfach zu fremden Leuten hin und macht ihnen Komplimente.
Aber ich mach das so gerne! Die Mädels, Damen oder Frauen unter euch können es vermutlich verstehen. Wir ziehen uns hübsch an und natürlich freut es uns, wenn andere das bemerken. Es zaubert uns ein Lächeln aufs Gesicht, wenn jemand das tolle neue Kleid oder die schicke Frisur bemerkt und honoriert. Das ist die kleine Diva in uns. Diese kleine Diva (oder Prinzessin, nennt es wie ihr wollt) muss hin und wieder gefüttert werden. Mit anerkennenden Blicken oder auch Komplimenten. Ich finde das einfach wichtig und richtig. Deshalb mache ich auch weiter damit. Wenn die Frau in der Bücherei schicke Stiefel trägt, dann sage ich ihr das. Wenn ich die Statement-Kette der alten Dame im Supermarkt toll finde, dann sage ich ihr das. Und wenn ich dafür ein bezauberndes Lächeln ernte, dann versüßt das auch mir den Tag.
Ey, ich lauf nicht den ganzen Tag durch die Gegend und spreche fremde Menschen an. Aber wenn mir sowas auffällt, dann teile ich es manchmal gern mit. Dabei habe ich das Gefühl, ein bisschen Sonne weiterzureichen. Und genau das finde ich wichtig. Gerade im Alltag...
Freitag, 2. August 2019
Sind wir schon so abhängig?
Oh Mann, es ist endlich vorbei...
Wir haben 42 Stunden ohne die Dienste der Telekom hinter uns. Das bedeutet in unserem Haushalt kein Festnetztelefon, kein Internet und kein Fernsehen. Zum ersten Mal habe ich bereut, das Entertain-Paket gebucht zu haben. Hier lief nix, aber auch gar nix.
Der Grund : in der Ortsmitte haben Bauarbeiter eine Leitung beschädigt und insgesamt 9 Anschlüsse lagen auf Eis. Die Reparaturen zogen sich hin. Die ersten Ferientage wurden zur Zerreißprobe.
Ich habe zwar ein Smartphone, doch habe ich mir das Buchen eines Internetpakets immer gespart. Ich gehe einfach daheim in´s WLAN, und wenn ich unterwegs bin muss ich nicht unbedingt online sein. Früher ging´s ja auch ohne.
Mein Sohn Alex ist der totale Internet - Junkie. Er steht auf Minecraft und Youtube. Für ihn war das eine große Leidenszeit. Und ich konnte ihn noch nicht mal mit Fernsehen ablenken, weil das ja auch nicht ging. Es war zum Haare raufen!!!
Also haben wir ein paar DVDs geschaut, die schon länger nicht aktuell waren. Ratatouille, Sinbad, und die Croods. Wir waren spazieren, beim Einkaufen und haben ein Buch nach dem anderen gelesen. Wir haben dem Opa im Garten geholfen und gemeinsam gekocht. Irgendwie war das schon wieder schön...
Das Leben geht also weiter, auch ohne Internet. Doch in manchen Dingen ist es so selbstverständlich geworden. Guck mal schnell nach dem Wetter. Wie sieht das Konto aus? Ich habe keine Fernsehzeitung gekauft, was kommt denn heute Abend so? Ich muss noch Vatis Geburtstagsgeschenk bei Amazon bestellen. Was ist ein Ozelot? Komm, wir schauen bei Google nach...
Mein Fazit: Ich bin lieber mit, aber überleben geht auch ohne...
In diesem Sinne …. schönes Wochenende euch allen
Wir haben 42 Stunden ohne die Dienste der Telekom hinter uns. Das bedeutet in unserem Haushalt kein Festnetztelefon, kein Internet und kein Fernsehen. Zum ersten Mal habe ich bereut, das Entertain-Paket gebucht zu haben. Hier lief nix, aber auch gar nix.
Der Grund : in der Ortsmitte haben Bauarbeiter eine Leitung beschädigt und insgesamt 9 Anschlüsse lagen auf Eis. Die Reparaturen zogen sich hin. Die ersten Ferientage wurden zur Zerreißprobe.
Ich habe zwar ein Smartphone, doch habe ich mir das Buchen eines Internetpakets immer gespart. Ich gehe einfach daheim in´s WLAN, und wenn ich unterwegs bin muss ich nicht unbedingt online sein. Früher ging´s ja auch ohne.
Mein Sohn Alex ist der totale Internet - Junkie. Er steht auf Minecraft und Youtube. Für ihn war das eine große Leidenszeit. Und ich konnte ihn noch nicht mal mit Fernsehen ablenken, weil das ja auch nicht ging. Es war zum Haare raufen!!!
Also haben wir ein paar DVDs geschaut, die schon länger nicht aktuell waren. Ratatouille, Sinbad, und die Croods. Wir waren spazieren, beim Einkaufen und haben ein Buch nach dem anderen gelesen. Wir haben dem Opa im Garten geholfen und gemeinsam gekocht. Irgendwie war das schon wieder schön...
Das Leben geht also weiter, auch ohne Internet. Doch in manchen Dingen ist es so selbstverständlich geworden. Guck mal schnell nach dem Wetter. Wie sieht das Konto aus? Ich habe keine Fernsehzeitung gekauft, was kommt denn heute Abend so? Ich muss noch Vatis Geburtstagsgeschenk bei Amazon bestellen. Was ist ein Ozelot? Komm, wir schauen bei Google nach...
Mein Fazit: Ich bin lieber mit, aber überleben geht auch ohne...
In diesem Sinne …. schönes Wochenende euch allen
Donnerstag, 25. Juli 2019
Schönes Haar ist dir gegeben...
Wow! Ich bin einfach nur hin und weg! Begeistert!!!
Wer den letzten Post gelesen hat wird sich wahrscheinlich schon denken können, wovon ich rede...
Meine Perücke ist absolut wundervoll!!!
Ich habe eine sogenannte Front Lace bestellt, das bedeutet, dass der vordere Bereich mit einem gazeartigen Netz unterlegt ist, dass den Ansatz natürlich aussehen lassen soll. Es ist eine Kunsthaarperücke, allerdings eine sehr hochwertige. Ich hatte Glück und habe eine Perücke im Wert von 100 Euro mit 35 % Rabatt erwerben können - ein Saisonrabatt, den ich dankend angenommen habe. Wer sich mal ein wenig umgesehen hat - es gibt Kunsthaarperücken schon ab 10 Euro. die sind echt nur für Karneval. Die höherpreisigen Exemplare sind sehr gut gemacht und wirken tatsächlich wie Echthaar.
Beim ersten Mal habe ich ein bisschen Zeit gebraucht. Das anlegen der "Kappe", die man unter der Perücke trägt, um das eigene Haar zu verstecken, war noch ganz leicht. Ich habe mit einem Sprühkleber für Haare gearbeitet, der die Perücke anschließend felsenfest am Kopf fixierte. Den vorderen Haaransatz korrekt anpassen und ausschneiden war etwas knifflig. Dank der vielen Youtube-Videos zum Thema hat es aber gut geklappt. Anschließend habe ich einige meiner eigenen "Babyhaare" unter der Kappe hervorgeholt und aus der Perücke einige der Ansatzhaare zu "Babyhaaren" umgeformt (ich habe sie abgeschnitten). Das macht man, damit der Ansatz so realistisch wie möglich aussieht. Ein bisschen wie ausgefranst, so wie bei echtem Haar eben auch. Dann noch durchbürsten, ein paar Haarspangen rein (für die Optik) und fertig...
Mit ein bisschen Übung klappt das Aufziehen sicher bald innerhalb von 5 Minuten. Es ist ganz leicht. Der Umgang mit so langem vollem Haar ist dann etwas anderes. Ich habe schon so lange einen Kurzhaarschnitt, dass es anfangs sehr ungewohnt war, mit solch einer Matte auf dem Kopf herumzulaufen. Aber es sah so schön aus!!!
Mein Praxistest führte mich in die Nachbarstadt, in den Supermarkt und die Drogerie. Die ganze Zeit über saß die Perücke perfekt und wirkte auch unter verschiedenen Lichtbedingungen wie echt. Ich war fasziniert. Dann wollte ich es genau wissen. Ich bin zu meiner Freundin gefahren und habe sie überrascht. Sie war absolut fassungslos und konnte sich gar nicht erklären, wie ich in kürzester Zeit zu langen Haaren kam. Sie hat tatsächlich nicht sehen können, dass es eine Perücke war. Erst, als sie wirklich auf wenige Zentimeter an meinen Haaransatz herankam sah sie ganz leicht das feine Netz am Scheitel. Nun ja, im alltäglichen Leben rücken die Leute einem ja nicht so auf die Pelle...
Fazit: Eine hochwertige Perücke in einer realistischen Länge, Fülle und Farbe kann (wenn sie korrekt aufgesetzt wird) wie echtes Haar wirken. Ich liebe meine Perücke und werde sie definitiv öfter tragen. Besonders, da meine Freundin meinte, ich sähe damit aus wie meine eigene jüngere Schwester (was meine Selfies bestätigen). Ich werde mir auch zukünftig weitere Perücken in verschiedenen Längen und Farben zulegen. Es ist ein leichter und unkomplizierter Weg zum Wunsch-Haar. Jetzt heißt es also sparen, denn ich habe da bereits eine bestimmte Perücke im Sinn....
Wer den letzten Post gelesen hat wird sich wahrscheinlich schon denken können, wovon ich rede...
Meine Perücke ist absolut wundervoll!!!
Ich habe eine sogenannte Front Lace bestellt, das bedeutet, dass der vordere Bereich mit einem gazeartigen Netz unterlegt ist, dass den Ansatz natürlich aussehen lassen soll. Es ist eine Kunsthaarperücke, allerdings eine sehr hochwertige. Ich hatte Glück und habe eine Perücke im Wert von 100 Euro mit 35 % Rabatt erwerben können - ein Saisonrabatt, den ich dankend angenommen habe. Wer sich mal ein wenig umgesehen hat - es gibt Kunsthaarperücken schon ab 10 Euro. die sind echt nur für Karneval. Die höherpreisigen Exemplare sind sehr gut gemacht und wirken tatsächlich wie Echthaar.
Beim ersten Mal habe ich ein bisschen Zeit gebraucht. Das anlegen der "Kappe", die man unter der Perücke trägt, um das eigene Haar zu verstecken, war noch ganz leicht. Ich habe mit einem Sprühkleber für Haare gearbeitet, der die Perücke anschließend felsenfest am Kopf fixierte. Den vorderen Haaransatz korrekt anpassen und ausschneiden war etwas knifflig. Dank der vielen Youtube-Videos zum Thema hat es aber gut geklappt. Anschließend habe ich einige meiner eigenen "Babyhaare" unter der Kappe hervorgeholt und aus der Perücke einige der Ansatzhaare zu "Babyhaaren" umgeformt (ich habe sie abgeschnitten). Das macht man, damit der Ansatz so realistisch wie möglich aussieht. Ein bisschen wie ausgefranst, so wie bei echtem Haar eben auch. Dann noch durchbürsten, ein paar Haarspangen rein (für die Optik) und fertig...
Mit ein bisschen Übung klappt das Aufziehen sicher bald innerhalb von 5 Minuten. Es ist ganz leicht. Der Umgang mit so langem vollem Haar ist dann etwas anderes. Ich habe schon so lange einen Kurzhaarschnitt, dass es anfangs sehr ungewohnt war, mit solch einer Matte auf dem Kopf herumzulaufen. Aber es sah so schön aus!!!
Mein Praxistest führte mich in die Nachbarstadt, in den Supermarkt und die Drogerie. Die ganze Zeit über saß die Perücke perfekt und wirkte auch unter verschiedenen Lichtbedingungen wie echt. Ich war fasziniert. Dann wollte ich es genau wissen. Ich bin zu meiner Freundin gefahren und habe sie überrascht. Sie war absolut fassungslos und konnte sich gar nicht erklären, wie ich in kürzester Zeit zu langen Haaren kam. Sie hat tatsächlich nicht sehen können, dass es eine Perücke war. Erst, als sie wirklich auf wenige Zentimeter an meinen Haaransatz herankam sah sie ganz leicht das feine Netz am Scheitel. Nun ja, im alltäglichen Leben rücken die Leute einem ja nicht so auf die Pelle...
Fazit: Eine hochwertige Perücke in einer realistischen Länge, Fülle und Farbe kann (wenn sie korrekt aufgesetzt wird) wie echtes Haar wirken. Ich liebe meine Perücke und werde sie definitiv öfter tragen. Besonders, da meine Freundin meinte, ich sähe damit aus wie meine eigene jüngere Schwester (was meine Selfies bestätigen). Ich werde mir auch zukünftig weitere Perücken in verschiedenen Längen und Farben zulegen. Es ist ein leichter und unkomplizierter Weg zum Wunsch-Haar. Jetzt heißt es also sparen, denn ich habe da bereits eine bestimmte Perücke im Sinn....
Dienstag, 16. Juli 2019
Time is money
Du meine Güte! Ich habe tatsächlich seit zwei Wochen keinen Post mehr veröffentlicht! Aber ihr wisst sicher selbst wie das ist - keine Zeit, keine Zeit...
Hier ein kurzer Einblick in die vergangenen zwei Wochen..
Nach Pünktchen´s Tod haben wir zu tun gehabt, ihren langjährigen Gefährten Anton wieder aufzupäppeln. Er litt doch stark unter dem Ableben seiner Freundin. Doch jetzt ist er wieder munter. Er frisst, springt, putzt sich … Anscheinend richtet er sich in seinem Single-Dasein ein. Also eine Sorge weniger...
Mein Schwiegervater ist auch gesund und munter - was man an der Menge Holz sieht, die er täglich sägt. Wir heizen hier nämlich mit einem großen Kachelofen, der mit Holz befeuert wird. Der Sommer ist dazu da, um den Vorrat anzuhäufen, den man im Winter verbraucht. Oder wie ich so charmant zu den vorbeiflanierenden staunenden Touristen zu sagen pflege "Wer im Winter einen warmen Arsch will, muss im Sommer holzen". Wir teilen uns die Arbeit. Mein Mann schafft kostenloses Holz ran, mein Schwiegervater sägt es in handliche Stücke und ich karre das Ganze dann an seinen Lagerplatz hinterm Haus. Teamwork ist alles und der nächste Winter kommt gewiss...
Mein Sohn bereitet sich auf die baldigen Ferien vor. Er bringt die letzten Proben zum unterschreiben mit heim, begleitet von Ausflüchten oder stolzen Blicken. So wirklich Lust hat da keiner mehr, was man deutlich an den geringen Hausaufgaben sieht. Aber mir soll´s Recht sein. Ich freu mich für ihn. Das erste Jahr an der Mittelschule war durchwachsen, doch zum Ende hin richtig gut. Die nichtautistischen Kinder (also alle anderen) haben sich an ihn gewöhnt, einige von ihnen sich sogar mit ihm angefreundet. Die Lehrer haben sich mit der neuen Herausforderung abgefunden, manche mehr, manche weniger. Die Schulbegleitung für das nächste Schuljahr steht kurz vor der Bewilligung. Beim letzten Gespräch mit der Rektorin bestand sie ja auf einem sozialen Kompetenztraining, in welchem "der Autist" lernen soll, mit Menschen auszukommen. An sich nicht schlecht, doch schwierig in der Beantragung und Bewilligung. Privat zahlen scheidet definitiv aus - ich bin ja nicht Krösus! Nun waren wir letzte Woche im Autismus-Zentrum zum Probetermin und warten gespannt auf Nachricht, ob Alex einen der begehrten Plätze bekommt oder nicht. Dann noch flugs beantragen und beten, dass das Amt zahlt. Es ist immer dasselbe. Glücklicherweise bin ich inzwischen recht entspannt. Behördliche Mühlen mahlen langsam und irgendwie kriegen wir das schon hin...
Gibt´s bei mir eigentlich was Neues? Ach ja!! Ich hadere ja schon ewig (also mein ganzes Leben) mit meinen dünnen platten Haaren, die irgendwie nie so richtig liegen wollen. Meine Haarfarbe liegt irgendwo zwischen Straßenköterblond und Mausgrau. Und genauso fühle ich mich manchmal beim Blick in den Spiegel. Neulich sah ich auf Facebook ein Foto von einer alten Schulfreundin, deren Haupthaar auch nie so wirklich viel hermachte. Sie sah toll aus, wirklich toll. Als ich sie nach ihrem Geheimnis fragte gab sie mir die Internet - Adresse von einem ….. Perückenhändler! Ich war erstmal baff. Ich hab´s nicht gesehen! Absolut nicht! Wow, dachte ich. Die heutigen Perücken sind also definitiv besser als die Dinger, die meine Oma damals immer getragen hat. Also war ich mal mutig und habe mir eine Perücke bestellt ( zum Glück gab´s grad Willkommens-, Sommer- und Ausverkaufsrabatt). Ende der Woche soll sie kommen. Zum Glück gibt´s auch für das korrekte Anlegen einer Perücke ein Video bei Youtube, sonst wäre ich aufgeschmissen. Mal sehen, ob das was ist. Ich bin jedenfalls neugierig und sehr gespannt. Natürlich werde ich hier meine Erfahrungen mit dieser Perücke veröffentlichen. Ihr dürft also gespannt sein....
Das soll´s vorerst gewesen sein. Ihr seht also, ich bin am Leben. Euch allen wünsche ich noch eine schöne Woche. Bis bald … 💋
Hier ein kurzer Einblick in die vergangenen zwei Wochen..
Nach Pünktchen´s Tod haben wir zu tun gehabt, ihren langjährigen Gefährten Anton wieder aufzupäppeln. Er litt doch stark unter dem Ableben seiner Freundin. Doch jetzt ist er wieder munter. Er frisst, springt, putzt sich … Anscheinend richtet er sich in seinem Single-Dasein ein. Also eine Sorge weniger...
Mein Schwiegervater ist auch gesund und munter - was man an der Menge Holz sieht, die er täglich sägt. Wir heizen hier nämlich mit einem großen Kachelofen, der mit Holz befeuert wird. Der Sommer ist dazu da, um den Vorrat anzuhäufen, den man im Winter verbraucht. Oder wie ich so charmant zu den vorbeiflanierenden staunenden Touristen zu sagen pflege "Wer im Winter einen warmen Arsch will, muss im Sommer holzen". Wir teilen uns die Arbeit. Mein Mann schafft kostenloses Holz ran, mein Schwiegervater sägt es in handliche Stücke und ich karre das Ganze dann an seinen Lagerplatz hinterm Haus. Teamwork ist alles und der nächste Winter kommt gewiss...
Mein Sohn bereitet sich auf die baldigen Ferien vor. Er bringt die letzten Proben zum unterschreiben mit heim, begleitet von Ausflüchten oder stolzen Blicken. So wirklich Lust hat da keiner mehr, was man deutlich an den geringen Hausaufgaben sieht. Aber mir soll´s Recht sein. Ich freu mich für ihn. Das erste Jahr an der Mittelschule war durchwachsen, doch zum Ende hin richtig gut. Die nichtautistischen Kinder (also alle anderen) haben sich an ihn gewöhnt, einige von ihnen sich sogar mit ihm angefreundet. Die Lehrer haben sich mit der neuen Herausforderung abgefunden, manche mehr, manche weniger. Die Schulbegleitung für das nächste Schuljahr steht kurz vor der Bewilligung. Beim letzten Gespräch mit der Rektorin bestand sie ja auf einem sozialen Kompetenztraining, in welchem "der Autist" lernen soll, mit Menschen auszukommen. An sich nicht schlecht, doch schwierig in der Beantragung und Bewilligung. Privat zahlen scheidet definitiv aus - ich bin ja nicht Krösus! Nun waren wir letzte Woche im Autismus-Zentrum zum Probetermin und warten gespannt auf Nachricht, ob Alex einen der begehrten Plätze bekommt oder nicht. Dann noch flugs beantragen und beten, dass das Amt zahlt. Es ist immer dasselbe. Glücklicherweise bin ich inzwischen recht entspannt. Behördliche Mühlen mahlen langsam und irgendwie kriegen wir das schon hin...
Gibt´s bei mir eigentlich was Neues? Ach ja!! Ich hadere ja schon ewig (also mein ganzes Leben) mit meinen dünnen platten Haaren, die irgendwie nie so richtig liegen wollen. Meine Haarfarbe liegt irgendwo zwischen Straßenköterblond und Mausgrau. Und genauso fühle ich mich manchmal beim Blick in den Spiegel. Neulich sah ich auf Facebook ein Foto von einer alten Schulfreundin, deren Haupthaar auch nie so wirklich viel hermachte. Sie sah toll aus, wirklich toll. Als ich sie nach ihrem Geheimnis fragte gab sie mir die Internet - Adresse von einem ….. Perückenhändler! Ich war erstmal baff. Ich hab´s nicht gesehen! Absolut nicht! Wow, dachte ich. Die heutigen Perücken sind also definitiv besser als die Dinger, die meine Oma damals immer getragen hat. Also war ich mal mutig und habe mir eine Perücke bestellt ( zum Glück gab´s grad Willkommens-, Sommer- und Ausverkaufsrabatt). Ende der Woche soll sie kommen. Zum Glück gibt´s auch für das korrekte Anlegen einer Perücke ein Video bei Youtube, sonst wäre ich aufgeschmissen. Mal sehen, ob das was ist. Ich bin jedenfalls neugierig und sehr gespannt. Natürlich werde ich hier meine Erfahrungen mit dieser Perücke veröffentlichen. Ihr dürft also gespannt sein....
Das soll´s vorerst gewesen sein. Ihr seht also, ich bin am Leben. Euch allen wünsche ich noch eine schöne Woche. Bis bald … 💋
Donnerstag, 4. Juli 2019
when she´s gone ...
Gestern war ein trauriger Tag. Mehr als acht Jahre hat sie uns begleitet, doch gestern hat sie ihre letzte Reise angetreten. Unsere Zwergkaninchen - Dame Pünktchen. Ihr Partner Anton bleibt noch ein bisschen. Aber er sieht so einsam aus...
Ich weiß noch, wie wir die beiden damals ausgesucht haben, Alex und ich. Er war gerade mal 3 Jahre alt und wir sind zu einem Züchter im Nachbarort gefahren. Die Auswahl war groß, doch wir haben uns ziemlich schnell für ein zauberhaftes Pärchen entschieden. Pünktchen (schwarz-weiß mit einem hübschen Fleck auf der Stirn) und ihr Cousin Anton (ein Rotschopf) sollten es sein. Sie waren damals gerade mal drei Wochen alt, passten auf eine Hand. Gott, wie süß die beiden waren. Ziemlich schnell war klar, wer das Sagen hatte. Anton ist ein Gemütstier, eben ein echter Bayer. Gelassen, geduldig und verfressen. Pünktchen war eine Diva, eine Zicke durch und durch. Sie hat manchmal ganz schön gestresst. Laut war sie, und fordernd. Und dann wurde sie krank, vor etwa zwei Wochen. Plötzlich rührte sie sich nicht mehr, lag teilnahmslos auf der Seite. Der Tierarzt meinte, es wäre ein Schlaganfall und wir könnten sie einschläfern lassen. Doch sie war so lange ein Familienmitglied und sie hatte keine Schmerzen - also beschlossen wir, sie mit nach Hause zu nehmen und bis zu ihrem Tod zu pflegen. Ich habe sie von Hand gefüttert, ihr Wasser eingeflößt, sie gereinigt. Stur hat sie sich an´s Leben geklammert. Bis gestern Vormittag...
Mein Mann war Arbeiten, mein Sohn in der Schule. Also lag es an mir. Ich habe ihr ein hübsches Plätzchen im Garten gesucht, fast eine Stunde habe ich gegraben. (Mal ehrlich, jetzt weiß ich, wo der Hausbesitzer den ganzen Bauschutt gelassen hat. Und ich weiß, warum in Mafiafilmen die Killer ihre Opfer das eigene Grab schaufeln lassen. Mann, war das anstrengend!) Als Alex von der Schule kam habe ich es ihm erzählt. Was sagt mein kleiner Autist? "Naja, dann wird´s in Zukunft wohl leiser sein in der Wohnung." Aber ich hab die Tränen in seinen Augen sehr wohl gesehen. Wir haben noch auf meinen Mann gewartet. Dann haben wir unser Pünktchen beerdigt. Ein paar Blumen aus dem Garten waren ihr letzter Schmuck.
Ey, ich bin ja echt nicht weinerlich. Besonders gestern musste ich die Starke sein. Ich habe Pünktchen gewaschen, sie eingewickelt und in´s Grab gelegt. Der Tod ist mir nicht neu. Ich bin auf einem Bauernhof ausgewachsen, auf dem regelmäßig Tiere geschlachtet und verwertet wurden. Meine halbe Familie habe ich schon zu Grabe getragen. Und gestern war auch alles in Ordnung mit mir.
Doch jetzt sitze ich hier und plärre. Kann die Tasten kaum sehen vor lauter Tränen...
Immer muss ich der Fels in der Brandung sein, die Organisierende, die Frau mit dem Überblick, die sich um alles kümmert. Ich bin die, an der alles hängen bleibt. Immer. Schwäche zeigen kann ich mir nicht leisten, denn dann bricht alles um mich herum zusammen. Wehe, wenn ich mal krank bin! Diese zwei Stunden am Morgen, wenn mein Mann auf Arbeit, mein Sohn in der Schule und meine Schwiegereltern noch im Bett sind - diese zwei Stunden gehören mir. Bevor mein eigener Arbeitstag beginnt kann ich kurz ich selbst sein. Kann ich Schwächen zeigen, für meinen Blog schreiben, um Pünktchen weinen...
Ein positives Schlusswort will mir heute nicht einfallen. Auch solche Tage gibt´s. Aber Halt! Eines will ich meinen Lesern doch noch mitgeben. Genießt das Leben! Freut euch an euren tierischen Begleitern. Denn eines Tages ist es vorbei und ihr könnt nichts zurückholen...
Ich weiß noch, wie wir die beiden damals ausgesucht haben, Alex und ich. Er war gerade mal 3 Jahre alt und wir sind zu einem Züchter im Nachbarort gefahren. Die Auswahl war groß, doch wir haben uns ziemlich schnell für ein zauberhaftes Pärchen entschieden. Pünktchen (schwarz-weiß mit einem hübschen Fleck auf der Stirn) und ihr Cousin Anton (ein Rotschopf) sollten es sein. Sie waren damals gerade mal drei Wochen alt, passten auf eine Hand. Gott, wie süß die beiden waren. Ziemlich schnell war klar, wer das Sagen hatte. Anton ist ein Gemütstier, eben ein echter Bayer. Gelassen, geduldig und verfressen. Pünktchen war eine Diva, eine Zicke durch und durch. Sie hat manchmal ganz schön gestresst. Laut war sie, und fordernd. Und dann wurde sie krank, vor etwa zwei Wochen. Plötzlich rührte sie sich nicht mehr, lag teilnahmslos auf der Seite. Der Tierarzt meinte, es wäre ein Schlaganfall und wir könnten sie einschläfern lassen. Doch sie war so lange ein Familienmitglied und sie hatte keine Schmerzen - also beschlossen wir, sie mit nach Hause zu nehmen und bis zu ihrem Tod zu pflegen. Ich habe sie von Hand gefüttert, ihr Wasser eingeflößt, sie gereinigt. Stur hat sie sich an´s Leben geklammert. Bis gestern Vormittag...
Mein Mann war Arbeiten, mein Sohn in der Schule. Also lag es an mir. Ich habe ihr ein hübsches Plätzchen im Garten gesucht, fast eine Stunde habe ich gegraben. (Mal ehrlich, jetzt weiß ich, wo der Hausbesitzer den ganzen Bauschutt gelassen hat. Und ich weiß, warum in Mafiafilmen die Killer ihre Opfer das eigene Grab schaufeln lassen. Mann, war das anstrengend!) Als Alex von der Schule kam habe ich es ihm erzählt. Was sagt mein kleiner Autist? "Naja, dann wird´s in Zukunft wohl leiser sein in der Wohnung." Aber ich hab die Tränen in seinen Augen sehr wohl gesehen. Wir haben noch auf meinen Mann gewartet. Dann haben wir unser Pünktchen beerdigt. Ein paar Blumen aus dem Garten waren ihr letzter Schmuck.
Ey, ich bin ja echt nicht weinerlich. Besonders gestern musste ich die Starke sein. Ich habe Pünktchen gewaschen, sie eingewickelt und in´s Grab gelegt. Der Tod ist mir nicht neu. Ich bin auf einem Bauernhof ausgewachsen, auf dem regelmäßig Tiere geschlachtet und verwertet wurden. Meine halbe Familie habe ich schon zu Grabe getragen. Und gestern war auch alles in Ordnung mit mir.
Doch jetzt sitze ich hier und plärre. Kann die Tasten kaum sehen vor lauter Tränen...
Immer muss ich der Fels in der Brandung sein, die Organisierende, die Frau mit dem Überblick, die sich um alles kümmert. Ich bin die, an der alles hängen bleibt. Immer. Schwäche zeigen kann ich mir nicht leisten, denn dann bricht alles um mich herum zusammen. Wehe, wenn ich mal krank bin! Diese zwei Stunden am Morgen, wenn mein Mann auf Arbeit, mein Sohn in der Schule und meine Schwiegereltern noch im Bett sind - diese zwei Stunden gehören mir. Bevor mein eigener Arbeitstag beginnt kann ich kurz ich selbst sein. Kann ich Schwächen zeigen, für meinen Blog schreiben, um Pünktchen weinen...
Ein positives Schlusswort will mir heute nicht einfallen. Auch solche Tage gibt´s. Aber Halt! Eines will ich meinen Lesern doch noch mitgeben. Genießt das Leben! Freut euch an euren tierischen Begleitern. Denn eines Tages ist es vorbei und ihr könnt nichts zurückholen...
Mittwoch, 26. Juni 2019
Buchtipp - BECOMING
Heute habe ich mal einen Literaturtipp für euch...
Ich liebe Biographien, für die ich in meinem privaten Bücherschrank ein eigenes Regal eingerichtet habe. Dort befinden sich bereits einige erstaunliche Schätze. Dieses hier habe ich allerdings in unserer örtlichen Bücherei ausgeliehen. Man kann ja schließlich nicht alles kaufen, was man lesen will. Das wäre viel zu viel. Dafür ist mein Verschleiß einfach zu hoch.
Allerdings.... ich überlege, ob ich mir "BECOMING" nicht doch privat zulegen soll. Einfach, weil es mich sehr beeindruckt hat.
Wie unschwer zu erkennen ist stammt diese Biographie von Michelle Obama, der ehemaligen First Lady der USA. Sie beschreibt hier sachlich und dennoch sehr herzlich ihre Geschichte. Angefangen beim kleinen Mädchen mit Zöpfen, das in einem kleinen Häuschen in Chicago aufgewachsen ist bis hin zur ersten Zeit nach der Präsidentschaft ihres Mannes.
Das Buch ist ein Spiegel amerikanischer Vergangenheit und Gegenwart. Es ist ein tieferer Einblick in politische Verwicklungen und Taktiken, der es dem Leser erlaubt zu verstehen, warum manche Dinge in Amerika laufen wie sie es nun mal tun. Es ist ein persönliches Abbild einer starken Frau und Mutter und einer sympathischen ehemaligen "First Family" mit all ihren liebenswerten kleinen Stärken und Schwächen.
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, die Fotos darin betrachtet und wurde dadurch angeregt, weiter zu recherchieren. Alles in allem - Chapeau, Michelle!
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