Freitag, 31. Mai 2019

Angie, Angie...

Eigentlich wollte ich ja in meinem Blog nicht politisch werden. Aber für heute will ich das mal außer Acht lassen...

Heute morgen begrüßte mich auf meinem Bildschirm als Nachricht des Tages "Angela Merkel in Harvard". Ich mag die Frau. Ehrlich. Ich mag sie einfach und respektiere sie. Auch wenn ich manchmal nicht ganz verstehe, aufgrund welcher Prämissen sie in der Politik die eine oder andere Ansage macht. Ich finde sie als Menschen großartig und auch als Kanzlerin eine absolute Bereicherung. Gerade im Hinblick auf "Mister Trump" finde ich ihre Art der Politik extrem beruhigend.
Nun, Angie ist jetzt also mit einem Ehrendoktortitel von Harvard ausgezeichnet worden. Verdientermaßen, wie ich finde. Diese Frau verkörpert für mich (in Sachen Flüchtlingspolitik) vor allem eines: Menschlichkeit. Natürlich haben alle Entscheidungen auch immer Konsequenzen, manche davon sind gut, andere weniger gut. Des einen Freud ist des anderen Leid. Aber ich bemühe mich immer, auch in politischen Fragen, das große Ganze zu sehen. Langfristig zu denken, global. Und Frau Merkel tut das auch, ohne Rücksicht auf ihre eigene Bequemlichkeit. Ich bin sehr froh, sie dort oben sitzen zu wissen. Andere sind das nicht, und das ist auch in Ordnung. Wir leben in einer Demokratie. Manche Menschen wissen das gar nicht zu schätzen. Ich bin ein DDR-Kind, ich kenne es auch anders. Das habe ich mit Frau Merkel gemeinsam und vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb ich so sehr mit ihr sympathisiere. 
Ich will hier bitte keine politische Debatte lostreten, obwohl ihr mir natürlich eure Meinung dazu schreiben könnt. Ich wollte einfach nur diesen Moment mit euch teilen, in dem ich diese meines Erachtens großartige Frau auf meinem Bildschirm vorfand...

Freitag, 24. Mai 2019

Personal Shopper

Glaubt ihr an Geister?

In diesem Film sucht eine junge Frau nach dem Geist ihres verstorbenen Zwillingsbruders. Es ist kein Hollywood-Blockbuster, eher ein Underground-Streifen. Naja, er lief ja auch auf ARTE …  ;)

Ich fand ihn ziemlich gut, er hat ein paar überraschende Wendungen auf Lager …

Wenn alles klappt, solltet ihr hier den Link zum Trailer finden...

Personal Shopper - deutscher Trailer


Viel Spaß damit :))

Mittwoch, 22. Mai 2019

Der Herr sei mit euch ...

… seid ihr auch mit ihm?
Soll ich mich hier wirklich an das Thema "Religion" heranwagen? Seit Jahrtausenden der größte Streitpunkt auf Erden? Vielleicht erzähle ich euch einfach von unserem letzten Wochenende...

Meine Nichte feierte ihre Konfirmation. Für alle, denen das genauso wenig sagt wie mir - sie ist 13 Jahre alt, evangelisch und wurde bei diesem Ereignis in die erwachsene Kirchengemeinde aufgenommen. Ich hoffe, das war jetzt richtig.
Ihr merkt schon, ich bin in religiösen Fragen nicht so ganz bewandert. Hey, ich bin ein DDR-Kind, bei uns war Kirche nicht so der Hit. Tatsächlich wurden ab einem bestimmten Jahrgang kaum mehr Kinder religiös erzogen oder sogar getauft. Politik war einfach entscheidender, die Treue zum sozialdemokratischen Staat wichtiger als die Treue zu Gott. (Damit möchte ich nicht sagen, dass unsere Familie besonders staatstreu war. Wir hingen nur sehr an unserem Leben und verhielten uns still und unauffällig) Meine älteren Geschwister wurden noch getauft, ich als Nachzügler wuchs dann schon als Heidenkind auf. Ein bisschen was von Religion habe ich später während meines Studiums mitbekommen. Das lag aber nur daran, dass die Theologen sich mit uns Sozialfuzzis ein paar Uni-Gebäude teilten. Man freundete sich an und bekam ein wenig vom Studieninhalt der anderen mit.
Zurück zum Thema...
Unser Nichte feierte also ihre Konfirmation. Selbstverständlich waren wir als Teil der Familie eingeladen. Zwei Autisten und eine Heidin. Das konnte ja was werden. Mein Mann und ich hatten im Vorfeld mit unserem Sohn gesprochen, ob er die Einladung annehmen möchte. Mein Mann ist tatsächlich religiös (Naja, zumindest glaubt er an Gott. Allerdings praktiziert er keine wirkliche Religion, so mit Kirchgang am Sonntag. Er pflegt eher so die "Light-Version"). Unser Sohn dagegen ist sehr unreligiös. Anders kann ich es nicht beschreiben. Alles, was mit dem Thema zu tun hat, ist ihm ein Gräuel. Er versteht es einfach nicht. Sein Leben wird von Logik bestimmt. Was man nicht erklären oder beweisen kann, existiert nicht. Dementsprechend lustig war sein Reli-Unterricht in der Grundschule. Sein Lehrer von damals war am vergangenen Sonntag der Pfarrer, der die Konfirmation leitete. Zum Glück verstehen sich die beiden prächtig. Herr F. ist ein wenig unkonventionell und hatte damals auch seinen Unterricht so gestaltet. Tatsächlich sprach er mich mal auf dem Schulparkplatz an und dankte mir "für dieses außergewöhnliche Kind, dass ihn oft sprachlos machte und ihn immer auf´s Neue herausforderte mit seinen gezielten und kritischen Fragen". Alex wusste im Vorfeld, dass sein ehemaliger Lehrer den Gottesdienst leiten würde. Außerdem mag er seine Cousine sehr gern und wollte bei ihrem großen Fest nicht fehlen. Uns dreien war klar, dass es ein sehr anstrengender Tag werden würde. Eine volle Kirche mit sehr vielen fremden Menschen, viel Religion, viel Lärm  und lange stillsitzen. Nicht optimal für Autisten, die all dies nicht mögen. Mein Mann hat das letzte Mal eine Kirche betreten, als ebenjene Nichte getauft wurde. Auch ihm liegen die Menschenmassen nicht. Dennoch wollten wir nicht fehlen, also nahmen wir die Einladung an.
Zum Glück gab es für die Familie reservierte Bankreihen, das machte es für meine zwei Männer leichter. Aber der Tag war eine wirkliche Herausforderung. Der Gottesdienst war sehr schön gestaltet. Herr F. baute zwischendurch sogar ein Bewegungsspiel für die anwesenden Kinder ein. Keine Ahnung, ob so etwas üblich ist. Ich fand es nett - und da Alex ihn kannte und ihm vertraute machte er sogar mit. Das Orgelspiel war sehr schön, die Blaskapelle viel zu laut und der Gottesdienst dauerte insgesamt etwas mehr als zwei Stunden. Mithilfe der Liedblätter bemühten wir uns sogar, brav mitzusingen. Es klappte ganz gut. Zwischendurch gab es einen Moment, der sehr schwierig für Alex war. Ich spürte sein zappeln neben mir, dass einem Overload vorangeht. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er wollte nur noch raus. Wir hatten vorher besprochen, dass wir die Kirche verlassen wenn es zu schlimm wird. Alex wusste das. Doch er hatte sich selbst zum Ziel gesetzt, durchzuhalten. Also saß mein armer Schatz neben mir auf der Bank und kämpfte gegen seine Dämonen. Ich hielt ihn fest im Arm, bedeckte ihn mit meinem Schultertuch und schirmte ihn so vor allem anderen ab. Das war wieder einer dieser Momente, in denen ich mein Kind am liebsten unter meiner Haut verstecken würde, damit es in Sicherheit ist. Nach ein paar Minuten hatte er sich gefangen, seine enorme Anspannung fiel von ihm ab. Er atmete ruhiger, seine Muskeln wurden weicher und ich konnte das Tuch wieder lüften. Schnell noch die Tränen trocknen... Ich war so stolz! Mein kleiner Held! Was für ein wunderbares Kind...
Als der Gottesdienst vorbei war wäre ich am liebsten nach Hause gefahren. Diese zwei Stunden hatten auch mich viel Kraft gekostet und ich wollte mein Kind nur noch in Sicherheit bringen. Doch die Familie traf sich noch zu einem Festschmaus in einem Restaurant. Alex wollte mitgehen. "Da gibt´s was zu Essen. Deshalb habe ich doch den ganzen Sch…  ausgehalten!". Tja, so pragmatisch auf den Punkt gebracht, dieser Logik konnte ich mich nicht entziehen und lachend machten wir uns auf den Weg zum Essen. Das Ehrenkind saß also dort im Kreise der Familie und Freunde. Alle redeten durcheinander, es wurde gelacht und gescherzt. Ich saß mit Alex am Rande der Gesellschaft und war in´s Gespräch vertieft. Alex neben mir schob glücklich mampfend sein schwer erarbeitetes Festmahl in sich rein. Sobald er fertig war legte er seine Gabel nieder, erhob sich mit den Worten "Ich bin satt, fahren wir nach Hause" und strebte Richtung Tür. Ich kenne mein Kind und wusste, dass er direkt nach dem Essen weg will. Alle anderen waren etwas pikiert. Ein Schmunzeln konnte ich also in dieser Situation nicht unterdrücken. Eine Tante rief ihm noch hinterher "Wir sehen uns dann in zwei Jahren bei deiner Konfirmation". Von wegen! Alex schaute sie nur an und meinte "Nee, ich mach sowas nicht. Ich bin Atheist"...
😂😂😂
Ach, ich liebe mein Kind. Es bringt mich immer wieder zum Lachen.....

Freitag, 17. Mai 2019

Hochzeitstag

Heute ist es soweit. Ich bin nun seit 14 Jahren mit meinem Mann verheiratet. Und auch wenn er manchmal ein Stoffel ist, leicht beleidigt und brummig. Er hat unseren Hochzeitstag noch nie vergessen. Er hat immer daran gedacht. Jedes Jahr.
Auch heute Mittag hat er mich wieder überrascht. Stand 3 Stunden zu früh plötzlich in der Küche mit einem Strauß Blumen und einer Flasche Sekt. Der passt sehr gut zu der Erdbeer-Baiser-Torte, die ich für ihn gebacken habe.
Wir lassen es uns heute gut gehen. Genießen Torte und Sekt und lächeln beide vor uns hin.....
                                                                        💑

Donnerstag, 16. Mai 2019

Schwebende Berge ..?

Als ich heute Morgen zur Arbeit fuhr lichteten sich die Wolken nur für einen Moment und gaben einen winzigen Ausblick auf die Alpen frei. Kurzzeitig war ich wirklich perplex. Lag es daran, dass ich meinen Morgenkaffee nicht hatte? Einen Augenblick lang sah es so aus, als würden die Berge schweben...

Mittwoch, 15. Mai 2019

Ich liebe mein neues Auto

Ach, ist das schön!!!
Wenn man ein Auto hat, auf das man sich verlassen kann. Das einem nicht unter´m Hintern zusammenbricht. Mit dem man tatsächlich auch mal weiter als nur innerorts fahren kann...
Seit 5 Wochen habe ich ein solches Wunderwerk der Technik. Davor bin ich jahrelang nur "Gurken" gefahren. Solche, die nicht anspringen wollen, wo es durch´s Dach tropft (oder gießt, je nach Regenmenge), ohne Radio, ohne Schnickschnack. Autos, die so laut klappern und scheppern, dass man mich des öfteren mit einem Panzer verwechselt hat. Solche, bei denen ich immer hoffte, nicht in eine Verkehrskontrolle zu geraten. Weil ich genau wusste, die Herren Gesetzesvertreter ziehen mich und mein Auto sofort aus dem Verkehr.
Angefangen hat diese jahrelange Tortur vor etwa 5 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt änderte sich bei uns beruflich viel, leider nicht zum Guten. Wir waren noch knapper bei Kasse als ohnehin schon immer. Als uns unser geliebtes Arbeitstier, der VW Caddy, mit Motorschaden im Stich ließ, ging es los. Wir kauften ein Uralt-Auto mit einem Jahr TÜV. Nur übergangsweise, haben wir gesagt. Bis wir uns etwas Besseres leisten können. Naja, es hat "nur" 1000 Euro gekostet. Auch die haben wir mühsam abgestottert. Als der TÜV fällig wurde rechneten wir kurz durch - und sattelten um auf ein anderes Schrottauto, das uns billiger kam als die Reparatur des bisherigen "Dramas auf Rädern". Dieses kleine Schätzchen hielt doch tatsächlich 3 Jahre lang, entgegen allen Unkenrufen. Denn es kostete uns nur 60 Euro. Diese Summe war so klein, dass unser Autohändler es uns als "Autoteile" verkaufte, damit er überhaupt eine Rechnung schreiben konnte. Wir steckten nochmal 250 Euro rein und der Kleine hielt wacker durch. Bis er mir sprichwörtlich unter´m Hintern zusammenkrachte. Als ich gerade vom Einkaufen kam - Spurstange gebrochen, Achse gebrochen, Reifen geplatzt. Zum Glück fuhr ich, als es passierte, nur mit 15 km/h innerhalb des Supermarkt-Parkplatzes. So ist mir nichts geschehen - außer dass mein Ego angeknackst war. Wir tauschten das tapfere Elend gegen einen Wagen, der äußerlich noch recht gut aussah. Nur 19 Jahre alt, TÜV drauf, knappe 250.000 Kilometer auf dem Tacho. Für einen Renault ist das so gut wie nix. War auch wieder etwas teurer, das gute Stück. Es kostete uns sage und schreibe 1500 Euro. Geliehen von Schwierigmama. In Raten von 100 Euro abgestottert....
Das war unsere letzte Klapperkiste, die wir dann vor 5 Wochen abgelöst haben. Doch bis es endlich soweit war habe ich viel gebangt, geschwitzt und geflucht. Das Auto war schon längst bereit für den Ruhestand - unser Konto war noch nicht bereit für eine neuerliche Ausgabe.
Beruflich war es bis dahin für meinen Mann auf und ab gegangen. Von der Selbständigkeit in ein Angestelltenverhältnis. Nur Zeitverträge, wie hier in der Gegend üblich. Kurz vor dem gesetzlich notwendigen Wechsel zum Festvertrag dann die Kündigung. Zeitarbeiter sind einfach billiger. Nach wenigen Wochen Bangen hat er gleich wieder Glück gehabt und den nächsten Job gefunden. "Diesmal für immer, forever, von jetzt an bis zum Schluss" (Mark Forster, für diejenigen, die es nicht erkannt haben). Nach einem Jahr Zeitvertrag kam dann die Nachricht, dass er übernommen wird. Hallelujah!!! Eine Gehaltserhöhung war auch fällig. Das war im Februar diesen Jahres. Super Aussichten für´s nächste Auto, dachten wir. Denn unsere Schrottkarre pfiff auf dem letzten Loch. Grad so, dass ich bis zur Schule und zurück kam, um unseren Sohn abzuholen. Wenn ich zum Arbeiten in die nächstgrößere Stadt musste lieh ich mir immer das Auto von Schwierigmama aus. Natürlich gegen Bezahlung. Und verbunden mit jede Menge "Gefallen", die man ihr dann zwangsläufig tun musste. Ich schluckte brav jeden bösen Kommentar herunter, erledigte Botengänge, ging Einkaufen und zahlte das Benzin. Meine Nerven lagen blank. Umso schöner ist es da zu wissen, dass all das bald ein Ende hat. Doch es sollte noch ein bisschen dauern. Finanzielle Reserven haben wir leider nicht, also konnten wir keine Anzahlung auf ein neues Auto leisten. Außerdem lief der Festvertrag mit einer sechsmonatigen Probezeit für meinen Mann an, während der man es schwer hat, eine Autofinanzierung bewilligt zu bekommen. Es war zum Haare raufen. Das automobile Glück in greifbare Nähe zu wissen, und doch unerreichbar fern...
Nochmal war das Glück uns hold. Der Arbeitskollege meines Mannes ist türkischer Abstammung. Hier im Allgäu ist die türkische Gemeinschaft eng geknüpft. Jeder kennt jeden und man hilft einander aus der Klemme. So traf sich mein Mann als "neuer bester Kollege" mit einem Autoverkäufer, der uns (nur so unter uns Türken - wir wurden kurzerhand umgebürgert 😁) ein gutes Angebot machen konnte. Und so kamen wir an einen 6 Jahre alten Opel Mokka, der nur 9.000 Kilometer draufhatte und lief wie ein Neuer, der eine extraordinäre Sonderausstattung aufzuweisen hat und dabei doch recht günstig zu haben. Grad mal 11.000 Euro, auf Finanzierung, ohne Anzahlung und mit Gutscheinen für die nächsten Werkstattbesuche. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Auch wenn mein Mann noch immer ein bisschen mit dem Schicksal hadert, weil es jetzt ein Opel geworden ist. Ist mir egal. Ich bin glücklich. Ich hab ein Auto, das einfach wunderbar ist. Es fährt wie ´ne Eins, ist bezahlbar und sieht in schneeweiß auch noch gut aus. Ich liebe die Lenkradheizung, weil ich immer kalte Finger habe. Ich liebe die Rückfahrkamera, das Radio, das Navi. Ich liebe den kleinen Kofferraum (weil ich jetzt nicht mehr große Sachen für andere transportieren muss), die einklappbaren Außenspiegel (perfekt am Schulparkplatz)… Ich bin so verliebt in unser Auto!! Immer, wenn ich einsteige grinse ich wie ein Honigkuchenpferd. Manchmal sitze ich am Zielort noch ein bisschen länger im Auto, nur um es zu genießen. Ich fahre wieder richtig gern und freue mich fast, wenn ich eine Verkehrskontrolle sehe. Es ist so genial, wenn man ohne Angst an einer Polizeistation vorbeifahren kann, weil man ein absolut verkehrstüchtiges Fahrzeug fährt. Ich könnt ein Gedicht schreiben über mein neues Auto. Eine Ode in weiß. Oder vielleicht ein Lied. Das spiel ich dann auf CD ein und lass es laufen. Im Auto....

Freitag, 10. Mai 2019

Aloe, schon mal gehört?



Erst konnte ich es ja nicht wirklich glauben. Dieses Aloe-Zeugs soll helfen?  Ich mag Naturheilmittel und -Kosmetik und habe diesbezüglich bereits einiges ausprobiert. Doch als von Aloe als "Wundermittel" berichtet wurde war mir das eindeutig zu theatralisch. Ich hab´s nicht geglaubt...
Dann verbrannte ich mir vor zwei Monaten die Hand mit heißem Bratfett. Vier Finger waren großflächig betroffen. Ich habe die üblichen Behandlungen eingeleitet. Aber nichts hat wirklich geholfen. Ich arbeite mit meinen Händen, ständig wurden die Wunden nass. Sie wollten sich einfach nicht schließen. Meine Hand sah nach zwei Wochen aus wie eine Kraterlandschaft.
Mein Chef hat mir schließlich von seiner Aloepflanze ein Blatt abgeschnitten und mir aufgedrängt. Ich war inzwischen verzweifelt genug, auch nach diesem Strohhalm zu greifen. Ich habe das Blatt aufgeschnitten und ganz nach seinen Anweisungen mehrmals täglich über die Wunden gestrichen. Was soll ich sagen? Nach drei Tagen waren alle Finger vollständig verheilt. Ich weiß nicht, ob mein Körper einfach von sich aus einen riesigen Schub hingelegt hat, ob das Wetter passte oder ob es tatsächlich wirklich an der Aloe lag. Aber ich war von da an überzeugt.
Inzwischen habe ich mich schlau gemacht. Es gibt ja unzählige Videos bei YouTube über Aloe und deren Anwendung. Manches davon kann man wirklich glauben. Auf dem Bild seht ihr meine erste Pflanze, die ich mir gleich nach der Heilung gekauft habe. Da sie zum ernten noch zu jung ist habe ich ihr bisher zwei große Schwestern zur Seite gestellt. So habe ich jetzt wöchentlich ein bis zwei Blätter zum ernten. Ich benutze das Gel vor allem für Gesicht und Hände. Aber auch als Haarkur ist es wundervoll. Als Ersthelfer bei kleineren Schnittwunden, Blasen oder Brandwunden ist es meines Erachtens unschlagbar. Natur pur, ohne jede Chemie und wirklich heilwirksam. Sogar mein Sohn ist überzeugt. Immer, wenn irgendwo in Bayern eine Mücke das Licht der Welt erblickt, kommt sie bei ihm vorbei auf einen kleinen Snack. Jeden Sommer ist er total zerstochen. Die herkömmlichen Salben und Globulis helfen ihm nicht wirklich oder fühlen sich für ihn unangenehm an. Aaaber Aloe - das lässt auch Alex an seine Haut. Und was ihn glücklich macht, macht auch mich glücklich...

Dienstag, 7. Mai 2019

Du kriegst was du verdienst..

Guten Morgen, ihr Lieben. Guten Morgen, Ursula im Speziellen. Ich habe euch vor ein paar Tagen von meiner Angst vor dem bevorstehenden Termin in der Schule meines Sohnes berichtet. Da will ich euch auch nicht im Dunkeln lassen über das Ergebnis...
Zum Ersten - die Dame vom Jugendamt, die ich nur vom Telefon kannte, stellte sich als erfreulich engagiert heraus. Sie konnte sich wirklich gut auf meinen Sohn einlassen und akzeptierte seine persönlichen Grenzen (zwang ihm keinen Körperkontakt auf, stellte keine unangenehmen Aug-in-Aug-Fragen, akzeptierte auch sein Schlusswort). Sie war im Prinzip genauso, wie ich es erhofft hatte. Bingo!
Zum Zweiten - die Rektorin unserer Schule hat eine komplette Kehrtwende hingelegt. Vor einem halben Jahr meinte sie, Alex wäre ein nicht tragbares und unkalkulierbares Risiko und bedeute Mehrarbeit, die sie zu leisten nicht Willens ist. Nun deklarierte sie, Alex sei eine Bereicherung für die Schule und sporne die Lehrerschaft zu Höchstleistungen an. Da schau her! Mein Gesichtsausdruck entgleiste in diesem Augenblick ein wenig...
Mein Mann hatte sich mit mir gemeinsam zum Termin begeben. Das hat die Damen entsprechend beeindruckt. Steht er doch als erwachsener Autist dafür, dass sehr wohl etwas aus unserem Kind werden kann. Ich fand es auch sehr schön, dass er dabei war. Sonst sind solche Sachen immer nur mir vorbehalten. Freiwillig setzt er eigentlich keinen Fuß in die Schule. Oder zu Terminen solcherart. In diesem Fall hat seine bloße Anwesenheit bereits geholfen. Ich war sehr stolz auf ihn...
Das Problem "was machen wir mit Alex" lösten wir auf die einfachste Art und Weise. Allein in den Unterricht wollte und konnte er nicht, seine Schulbegleitung wurde bei uns gebraucht. Also hat er sich ein Buch geschnappt und die Zeit in der Aula, direkt vor unserer Tür, verbracht. War jetzt nicht wirklich aufregend für ihn und auch nicht pädagogisch wertvoll. Aber er fühlte sich sicher und wusste, er kann jederzeit bei uns klopfen wenn er sich unwohl fühlt. Und er war sehr tapfer. Aus den angepeilten 45 Minuten wurden nämlich fast 2 Stunden. Alex hat tapfer ausgehalten, ist danach sogar brav mit in den weiteren Unterricht gegangen. Dickes Lob an mein Kind!!!
Was kam jetzt aber bei raus? Nichts Genaues weiß man nicht... Genehmigungen werden hier immer ziemlich spät erteilt. Manchmal läuft das neue Schuljahr schon und wir haben noch keinen Bescheid. Was wir wissen, die Dame vom Jugendamt befürwortet ein weiteres Jahr Schulbegleitung in der kompletten Stundenzahl. Die Chancen dafür stehen recht gut. Sie befürwortet sogar ein Soziales Kompetenztraining für Alexander. Ob das kommt ist mehr als unwahrscheinlich. Ich bin ja schon froh, wenn das mit der Schulbegleitung klappt. Wir werden es erfahren. Wenn wir Glück haben vielleicht schon in den Sommerferien...

Sonntag, 5. Mai 2019

Es schneit, es schneit ....


Kann es wirklich wahr sein? Was erblickt mein müdes Auge heute morgen?
Tatsache! Dort, wo gestern noch der Löwenzahn blühte liegt jetzt eine ordentliche Schicht Schnee. Unser Fußballtor im Garten ist heute definitiv "out of order"...

Donnerstag, 2. Mai 2019

Willkommen im Allgäu

mein täglicher Ausblick


Seit 18 Jahren lebe ich nun schon hier und ich glaube, ich werde noch in 20 Jahren darüber staunen, wie schön es ist. Jetzt im Frühjahr liebe ich es am meisten. Wenn die Berge noch schneebedeckt sind und bei uns im Tal der Löwenzahn die satten grünen Wiesen sprenkelt. Wenn der Himmel blau und weit ist und die ersten Kühe hinterm Zaun grasen. Wenn alle aufatmen nach dem langen kalten Winter und in kurzen Hosen im Garten werkeln... Ich liebe es!!!

Mir ist schlecht....

… vor Angst. Mal wieder...
Morgen Vormittag ist es wieder soweit. Unsere jährliche HP-Sitzung steht an. Für alle, denen das nichts sagt: Es ist ein Hilfeplangespräch mit dem Jugendamt, dass darüber entscheidet ob wir für ein weiteres Jahr die Schulbegleitung für unseren autistischen Sohn bekommen. Also wichtig, mit Ausrufezeichen!!!
Unsere neue Sachbearbeiterin stellt sich uns morgen mit einem Novum vor. Sie kommt während der Schulzeit und hospitiert eine Stunde im Unterricht. Da sich mein Sohn bei Hospitationen immer wie ein Bilderbuchkind benimmt wird sie sich wahrscheinlich fragen, ob sie in der falschen Klasse gelandet ist. Im schlimmsten Fall kommt sie auf die Idee, seiner Begleitung Stunden zu kürzen. Ein Alptraum für alle, die mit Alex zu tun haben. An sich habe ich ja nichts gegen diese Hospitation. Im Gegenteil, es ist meines Erachtens sinnvoll, eine Maßnahme mal "live und in Farbe" statt nur auf dem Papier zu sehen. Außerdem ist sie ja "die Neue" und hatte bisher nur telefonisch mit mir und der Rektorin der Schule Kontakt. Also eigentlich alles gut.
Wäre da nicht das Gespräch selbst. Das findet nämlich in der dritten Schulstunde statt. Am Tisch sitzen außer der Dame vom JA wie immer die Eltern, die Klassenlehrerin, die Schulbegleitung und (auf eigenen Wunsch und ich bekomme deswegen schwitzige Hände) die Rektorin. Jaaa, genau. Die Schulbegleitung..... Und mein Sohn muss während des Gesprächs den Unterricht allein bestreiten. Mindestens eine Schulstunde lang. Und dann auch noch während WTG, seinem Angst-und Hassfach. Deswegen ist mir schlecht. Und meinem Kinde auch. Ach ja, und der Schulbegleitung ebenso.
Wir haben natürlich versucht, den Termin etwas zu versetzen. Doch das ist der Dame vom JA leider nicht möglich. Na, dann freuen wir uns doch alle mal eine Runde!!!
Das einzig Gute am morgigen Tag wird sein, dass es danach in´s Wochenende geht....

Oh, Du Fröhliche ...

Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, der Freude und der strahlenden Kindergesichter. Naja, in diesem Jahr könnten meine Familie und ich v...