Dienstag, 30. April 2019

(Not) All about Alex .... Part II

Es hat ein paar Tage gedauert, doch wie versprochen kommt nun der zweite Teil meiner Erzählung über meinen Sohn...
Wo war ich? Ach ja, Ende der ersten Klasse bekamen wir Alex´ Diagnose und er war nun offiziell ein Autist...
Das Gute daran war natürlich, dass wir endlich wussten, was los war. Unser Sohn war schon immer irgendwie anders, doch bis dato konnten wir uns darauf nicht wirklich einen Reim machen. Jetzt hatte ich einen Namen, konnte Googlen und Bücher wälzen, mich online in Foren für Betroffene anmelden, Vorträge und Kurse besuchen, Anträge schreiben - kurz, ich hatte was zu tun. Das Erste was ich tat war allerdings, mit Alex selbst darüber zu reden. Er war 7 Jahre alt, war mit uns von einem Arzt zum nächsten gereist und hatte schlichtweg ein Recht darauf, Bescheid zu wissen. Er nahm es locker, war (genau wie ich) einfach nur froh um des Rätsels Lösung. Das erste Schuljahr war für ihn bis dahin eine Katastrophe, eine einzige Quälerei. Der Lärm, die fremden Kinder, Räume und Gerüche. Der Druck von außen, die überforderten Lehrer, sein eigenes Herzeleid. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, was wir ihm damals zugemutet haben und wie elend es ihm damit ging - mir wird ganz gruselig dabei. Aber andererseits - was hätten wir denn sonst tun sollen? Wir hätten ihn ja nicht einfach daheim behalten können, er musste ja zur Schule gehen! Und doch frage ich mich manchmal, was wir vielleicht noch hätten tun können. Ob wir es früher hätten erkennen müssen. Allerdings war Autismus damals noch recht unbekannt. Ich habe Sozialpädagogik studiert, 5 Jahre lang, und während des ganzen Studiums haben wir eine einzige Stunde über Autismus gesprochen und Alex war ganz anders als unsere Fallbeispiele damals. Da bestätigt sich wieder der Satz "Kennst du einen Autisten, kennst du einen Autisten"... Nein, wir hätten es nicht früher erkennen können. Wir sind schließlich keine Spezialisten. Selbst Kinderärzte und Psychologen tun sich mit der Diagnose schwer...
Wir beantragten also eine Schulbegleitung für Alex. Hier in Bayern läuft sowas über´s Jugendamt. Ein Novum für mich - ich saß auf der anderen Seite. Während meines Studiums habe ich ein halbes Jahr im dortigen Jugendamt gearbeitet und plötzlich war ich die Klientin. So kann es gehen im Leben. Schmunzel. Hier wie in vielen anderen Momenten kam mir mein Studium dezent zu Hilfe. Ich habe festgestellt, dass sich Fachkräfte mit mir oft auf Augenhöhe unterhalten, wenn sie davon wissen. Mit anderen Eltern gehen sie oft ein wenig herablassend um, mit mir reden sie auf fachlicher Ebene. Hallelujah! War mein Studium doch zu was nutze, auch wenn ich nicht in meinem Beruf arbeite...
Zu Beginn des zweiten Schuljahrs startete Alex also mit einer Schulbegleitung. An unserer kleinen örtlichen Grundschule waren wir damit Vorreiter. Schulbegleiter sind nicht wirklich gern gesehen, Lehrer fühlen sich durch sie beobachtet, gedrängt und kontrolliert. Wir sind gegen viele Mauern gerannt und haben sie mit viel Kraftaufwand durchbrochen. Ach, was habe ich diskutiert, mit Rektoren, Lehrern und Eltern von Mitschülern. Viele scheinen Angst davor zu haben, Autismus wäre ansteckend. Ist es natürlich nicht! Und immer wieder habe ich festgestellt - damals wie heute... Die Kinder sind nicht das Problem. Alex wurde von seinen Mitschülern meist sehr gut angenommen. Man hat ihnen erklärt, was mit ihm los ist und sie haben sich darauf eingestellt. Viele von ihnen sind dazu übergegangen, ihn vor Mobbing zu schützen, ihn wenn nötig zu beruhigen oder ihn einfach nur in ihren Schulalltag zu integrieren. Das wahre Problem sind immer die Erwachsenen gewesen. Lehrer, die sind in ihrem friedlichen Alltag gestört sahen. Rektoren, die um den Ruf ihrer Schule fürchteten oder keinen Stress mit den anderen Eltern wollten. Eltern, die um die herausragenden Noten ihrer Superkinder fürchteten, die ja später mal den Planeten retten sollen oder mindestens ein Land regieren. In der Öffentlichkeit reden immer alle von Integration. In bayrischen Schulen sieht das meist anders aus. Jedes Kind, das "anders" ist, ist ein potentieller Störfaktor. Selbst wenn alles gut läuft. Denn es könnte ja irgendwann mal zu Ärger kommen. (Originalton der jetzigen Rektorin meines Sohnes - "es könnte ja zu Problemen führen, also müssen wir..."). Dank der Flüchtlingskrise sind inzwischen auch bayrische Schulen gezwungen, sich anzupassen, flexibler zu werden und Integration zu leben.
Ich bin schon zu sehr im Hier und Jetzt, ich muss noch ein paar Takte zu Alex´ Grundschulzeit schreiben...
Dank der Schulbegleitung (nennen wir sie Sarah) wurde es in der zweiten Klasse wesentlich besser. Sie ist sehr einfühlsam, hat selbst zwei Kinder und zeigt sich sehr engagiert. Für alle, denen "Schulbegleitung" unbekannt ist nun eine kurze Erklärung. Als Autist hat mein Sohn Probleme mit plötzlichen Änderungen, lauten Geräuschen, fremden Gerüchen oder Materialien. Stunden, die sich verschieben oder Lehrer, die krank werden sind ihm ein Gräuel. Manchmal versteht er einfach eine Anweisung nicht, weil die Worte ihm in dem Zusammenhang fremd sind. Er nimmt alles wörtlich. Wenn also der Lehrer sagt "wollt ihr bitte das Buch aufschlagen", dann tut Alex es nicht. Weil er der Meinung ist, nee ich will das Buch nicht aufschlagen. Und richtig verlangt hat der Lehrer das ja auch nicht, nur vorgeschlagen. Eine Schulbegleitung fungiert hier als Puffer, als Übersetzer (in beide Richtungen) und notfalls als Schutz. Wird die Situation zu schlimm, geht sie mit Alex kurz vor die Tür. Sie spazieren dann die Flure entlang und schauen sich Bilder an. Oder sie erklärt ihm ganz ruhig etwas. Gibt ihm Gelegenheit, runterzufahren. Hat er diese Gelegenheit nicht, kommt es zu einem sogenannten "Overload". Das ist sprichwörtlich so, als wäre Alex´ Festplatte überladen und er explodiert. Dann schreit und tobt er. Wer jetzt glaubt, das ist unangenehm für anwesende Nichtautisten … Alex beschreibt es so: "Es fühlt sich an, als würde ich sterben, als fällt mir der Himmel auf den Kopf und ich verbrenne lebendig....". Ganz ehrlich? Sch… auf die Gefühle der Lehrer. Mein ganzes Mitgefühl liegt in einer solchen Situation bei meinem Kind!!
Ohne Sarah wäre Alex nicht in der Lage, eine normale Schule zu besuchen. Wir sind ihr so dankbar. Übrigens - falls sich jemand fragt, warum wir unser Kind nicht auf eine Schule für Autisten schicken. Das gibt es hier nicht. Es gäbe eine Schule für Körperbehinderte, eine Montessori-Grundschule und eine Integrationsschule, die leider weiter weg liegt (für uns würde sie wie ein Internat funktionieren, also mit Übernachtung). Keine realistischen Alternativen in Sicht...
Richtig schrecklich wurde es nochmal in der dritten Klasse. Es gab einen Lehrerwechsel. Aus welchem Grund auch immer - Alex´ Klasse bekam eine Lehramtsanwärterin zugeteilt. Ich nenne sie gern "die Prinzessin". Umwerfend schön, blond und zart, vom Leben bis dato verwöhnt war sie der Meinung, das Universum drehe sich um sie. Dementsprechend niederschmetternd war es für sie, einen Autisten in der Klasse zu haben. Ein ganzes Jahr lang hat sie versucht, Alex loszuwerden. Hat (und das finde ich eine bodenlose Frechheit) sogar Overloads bewusst provoziert, um sich selbst als Opfer darzustellen und einen Schulausschluss für ihn zu erwirken. Nun ja, wir sind noch da - und sie ist weg. Trotz Lehrermangels hat sich die Schule zum Glück entschieden, auf ihre Dienste zu verzichten. Das vierte Jahr war angenehmer. Als Klassleiterin kam eine erfahrene Lehrerin (und Mutter - es ist unglaublich, wie bedeutsam das ist), die für die gesamte Klasse eine Erleichterung war. Alle Kinder haben von ihrem Lehrstil profitiert. So kam es, dass die gesamte Klasse zum Schulende so gute Noten hatte, dass für alle Kinder theoretisch der Gymnasialbesuch möglich gewesen wäre. Alex war so stolz auf sich - und wir natürlich auch. Dennoch war uns klar, dass der Besuch des Gymnasiums für ihn nicht möglich sein würde. Klassen mit 35 Kindern, Lärm, Stress, hohe Anforderungen - kein ideales Umfeld für Autisten. Wir haben uns zusammengesetzt, die verschiedenen Möglichkeiten durchgesprochen, die Schulen besucht und angesehen und dann Alex die Entscheidung überlassen. Er hat sich für die örtliche Mittelschule entschieden und wir waren damit sehr einverstanden. Zum einen liegt sie auf dem gleichen Gelände wie die Grundschule, so dass er den Schulweg und die Örtlichkeiten schon kannte. Zum anderen hat sie mit 19 Kindern pro Klasse vergleichsweise niedrige Klassengrößen und einige der Lehrer kannten unserer Sohn schon. Sehr schön war auch die Überraschung, dass seine derzeitige Lehrerin eine Freundin seiner Schulbegleiterin ist, somit zumindest schonmal die Stimmung zwischen den beiden gut ist. Seine Lehrerin hat sogar im Vorfeld (während der Sommerferien) Kurse über Autismus besucht und sich für zwei Fortbildungen angemeldet! Das ist bisher einzigartig. Kein anderer Lehrer hat das jemals getan. Alles in Butter könnte man meinen? Naja, ganz so einfach ist es nicht. Es gibt auch an dieser Schule Lehrer (und Eltern), die Alex als Störfaktor ansehen. Die sich nicht auf seine Besonderheiten einlassen wollen. Zu kämpfen haben wir leider auch mit der Rektorin, die sich im Vorfeld  aufgeschlossen und integrativ gegeben hat und damit mehr versprach, als sie halten konnte. Denn sie war es, die im Oktober hinter meinem Rücken das Jugendamt angerufen hat, man müsse Alex sofort von der Schule entfernen. Seine Anwesenheit würde Mehrarbeit bedeuten, die sie zu leisten nicht willig sei. Als die Dame vom Amt es dann wagte, die Rektorin an ihren pädagogischen Auftrag zu erinnern, begab sie sich damit ungewollt in die Schusslinie. Neulich hat unsere Schule den Titel "Schule mit Courage, Schule gegen Rassismus" gewonnen und wurde dafür in den regionalen Medien groß gefeiert. Ich hoffe doch, dass der Integrationsgedanke, der dahinter steht, auch irgendwann mal für Autisten gilt...
Wir kämpfen. Immer weiter und immer wieder. Jeden Tag. Denn der Alltag mit einem Autisten ist sehr herausfordernd. Auch daheim ist Alex ein Autist, auch hier gibt es immer wieder Situationen, die ihn überfordern. Doch hier bin ich dabei, kann mich schützend vor meinen Sohn stellen, kann unser Leben um ihn herum drapieren. In der Schule bin ich machtlos. Jeden Morgen schicke ich ihn hin und schiele nervös Richtung Telefon. Kommt der Anruf, dass ich ihn holen soll, oder kommt er nicht? Ich gebe es zu, ich habe Angst. Jeden Tag. Dass etwas vorfällt, dass jemand verletzt wird. Alex hat noch nie jemanden verletzt (schließlich vermeidet er Körperkontakt wenn möglich). Doch wenn er einen Overload hat, mit den Armen fuchtelt und schreit kann theoretisch ein Kind aus Versehen in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn das passiert, das weiß ich genau, kommt es so Manchem in der Schule gerade recht und der "Störfaktor" wird entfernt. Doch auch, wenn er die Schule wie durch ein Wunder ohne Drama durchsteht. Was kommt danach? Was wird aus meinem Kinde? Er hat keinerlei Respektempfinden, da für ihn alle Menschen gleich sind. Das lässt sich nicht jeder gefallen. Er braucht manchmal eine Weile, bis er eine Anweisung versteht und sie auch ausführt. Zeit ist Geld. Bei meinem Sohn ist der Autismus sehr viel stärker ausgeprägt, als bei meinem Mann. Und auch dieser hat manchmal seine Probleme im Berufsleben. Wenn er sich unterordnen soll, wenn es hektisch wird. Wie soll das nur bei meinem Kind werden? Wo sein Verhalten doch wesentlich deutlicher von der Norm abweicht? Ganz ehrlich, mir stehen die Tränen in den Augen, wenn ich an Alex´ Zukunft denke...

Hey, ich kann hier nicht abschließen, nicht ohne ein Happy End. Nicht ohne ein kleines Lächeln...
Zur Zeit besucht mein Liebling zusammen mit einigen anderen Kindern seiner Schule einen Schwimmkurs. Die Schule hat das initiiert, weil gerade viele Flüchtlingskinder nicht schwimmen können. Nun, Alex auch nicht, sein Körpergefühl ist zu miserabel dafür. Er kommt einfach nicht dahinter, wie er seine Gliedmaßen bewegen muss, damit er nicht untergeht. Gestern war es wieder soweit. Ich bin immer dabei, sonst würde er gar nicht erst mitgehen. Es wurde Tauchen geübt. Alex hasst das Gefühl von Wasser im Gesicht (ist auch sehr hinderlich bei der Körperhygiene). Jedenfalls haben sie ihn seit Wochen daran gewöhnen wollen und brachten ihn dazu, im Wasser in die Knie zu gehen, bis dasselbige sein Gesicht erreicht. Gestern war es soweit, und er tauchte ziemlich weit unter, bis über die Nase. Weil ich gerade mit dem Bademeister sprach habe ich es verpasst (Klasse). Also forderte die Lehrerin ihn nach dem Schwimmen auf, mir zu zeigen, wie weit er abgetaucht war. Sein Kommentar: "Das weiß ich doch nicht, ich hatte die ganze Zeit die Augen zu."...


Ach, ich liebe mein Kind …. 😘😘😘

Freitag, 26. April 2019

(Not) All about Alex ...

Heute möchte ich euch gern von meinem Sohn erzählen, der mich mit seiner ganz persönlichen Logik gerade wieder zum Lachen gebracht hat...
Mein Sohn Alex ist mein einziges Kind, mein Sonnenschein, mein Augenstern und auch meine größte Sorge. Er ist 11 Jahre alt und besucht eine ganz normale Mittelschule im Ort. Und diese Tatsache ist erwähnenswert, weil mein Sohn Autist ist.
Irgendwie war er schon immer anders. Als er geboren wurde wog er 5000 Gramm, auf das Müüh genau. Ich habe ihn lange gestillt, auch wenn einem bei so großen Babys oft davon abgeraten wird. Aber dank Zufütterung hat er immer ausreichend Nahrung bekommen. Er war schon immer ein guter Esser - auch heute noch. Er isst viel und gern, leider nicht sehr abwechslungsreich (was aber ein Teil seiner autistischen Wesensart ist). Mein Sonnenschein war kein Krabbler, sondern ein Poporutscher. Er hat dadurch bedingt auch erst spät (mit anderthalb Jahren) das Laufen gelernt. Natürlich waren wir auch bei Ärzten, weil seine Entwicklung nicht gerade normgerecht verlief. Ich weiß, welche Entwicklung tut das schon. Aber wir waren dezent besorgt und wollten beim ersten Kind alles richtig machen. Da er in anderen Bereichen geglänzt hat (er konnte sehr früh mit einem beeindruckenden Vokabular sprechen) hielt sich unsere Besorgnis in Grenzen. Jedes Kind tickt anders, jedes hat ein anderes Tempo, also unterstützten wir, wo es notwendig war und ließen ihm seine Zeit.
Mein Mann und ich hatten beschlossen, dass ich die ersten drei Jahre Zuhause bleibe und mich um den Kleinen kümmere. Danach sollte er in den Kindergarten gehen und ich meinen Beruf wiederaufnehmen. Schön geplant ist halb versaut...
Alex war kaum 3 Wochen in der KiTa, da kam die Leiterin auf mich zu mit einer ellenlangen Beschwerdeliste. Er sondere sich ab, stehe immer buchstäblich mit dem Rücken zur Wand, sei kein Teamplayer, sein Gleichgewichtssinn sei mangelhaft... All das wussten wir und es gehörte für uns zu unserem Kind dazu. Anscheinend sind solche Verhaltensweisen im privaten Umfeld durchaus akzeptabel, nicht jedoch in einer Gemeinschaft wie zum Beispiel einem Kindergarten. Unsere Reise von Pontius zu Pilatus begann...
Unser Sohn wurde von einer sehr netten Dame vom "Mobilen sozialen Dienst" in der Kita besucht und begutachtet. Sie empfahl den Wechsel in einen speziellen Förder - Kindergarten, dem wir zustimmten. Das erste Jahr dort war wunderbar - für Alex und für uns als Eltern. Dann wurde die Zweigstelle geschlossen, Alex kam in die nächstgelegene - und die folgenden zwei Jahre waren nicht mehr ganz so rosig. Durch den Erzieherwechsel waren die Fortschritte unseres Sohnes nur noch minimal, sein Verhalten aufmüpfig. Gewisse Dinge sind mir leider erst im Nachhinein zu Ohren gekommen. Hätte ich früher von so einigen Erziehungsmethoden dort gewusst, hätte ich mein Kind dort rausgeholt. Methoden, wie zum Beispiel "die stille Treppe" sorgten nämlich dafür, dass mein Kind bis heute Höhenangst hat. Im letzten Jahr empfahl man uns den Besuch einer sozialpsychiatrischen Kinderklinik, in der man verschiedene Diagnoseverfahren nutzen wollte, um Alex´ Besonderheit definieren zu können. Das Ziel war die Möglichkeit, für ihn eine Schulbegleitung zu beantragen, mit deren Hilfe er eine Regelschule besuchen könnte. Man kann nur mit einer sehr genauen Diagnose, die von Spezialisten ausgesprochen wird, solche Dinge beantragen, also waren wir einverstanden. Unser Sohn hat zwar bei Intelligenztests (die in Förder-Kitas zum Standard gehören) stets die höchste Punktzahl erreicht, aber wir wussten, allein schafft er den Schulbesuch nicht. Sein Verhalten war damals schon sehr auffällig, wir konnten nur nicht sagen weshalb. Bei jedem Versuch ihn zu berühren (außer von meiner Person) schrie er lauthals los, man wolle ihn umbringen. Er war sehr empfindlich gegenüber verschiedenen Materialien auf der Haut, konnte mit dem Verhalten der anderen Kinder einfach nichts anfangen .. Die Liste war endlos.
Fast ein Jahr lang fuhren wir im vier-Wochen-Rhythmus in diese Klinik und machten verschiedenste Tests, füllten endlose Fragebögen aus und ließen Interviews über uns ergehen. Ergebnislos. Nichts, Nada, Niente. Es war zum Verrücktwerden. Während der ganzen Zeit versuchten wir zu vermeiden, dass unser Kind sich als abnorm betrachtet, sich als fehlerhaft sieht. Ein Balanceakt. Diese "Besuche" waren stets ambulant. Als man dann von uns verlangte, wir sollten unser Kind für 12 Wochen ohne Kontakt in stationäre Behandlung geben, war für uns Ende. Und die Schulbegleitung in weiter Ferne. Als Nächstes versuchten wir eine "psychosomatische Uni - Kinderklinik". Da waren die Tests nach einer halben Stunde abgeschlossen . Mit dem Ergebnis, wir hätten den Jungen gnadenlos verzogen und seine Probleme würden von allein vergehen. Dafür hatten wir also ein dreiviertel Jahr auf den Termin gewartet...
Alex´ Einschulung stand vor der Tür. Wir mussten es ohne Schulbegleitung versuchen, denn eine ordnungsgemäße Diagnose lag noch nicht vor. Also schickten wir ihn schweren Herzens in die Grundschule. Was natürlich völlig gegen den Baum lief. Es war katastrophal. Unser Junge war vollkommen überfordert, wir am Rande der Verzweiflung. Ich arbeitslos, weil ich ständig erreichbar sein musste, um notfalls mein Kind sofort abzuholen. Nach etwa drei Monaten hatte seine Klassenlehrerin eine Idee. Sie meinte, Alex´ Verhalten erinnere sie an einen anderen Jungen, den sie vor einigen Jahren in ihrer Klasse hatte. Bei diesem Jungen sei vor Kurzem Autismus festgestellt worden. Das machte uns hellhörig. Wir hatten einen Verdacht, dem wir diesmal konkret nachgehen konnten. Kein stochern im Dunkeln, sondern gezieltes Nachforschen...
Ich setzte mich sofort mit dem Autismuszentrum Schwaben in Verbindung und versuchte einen Arzt zu finden, der uns mit der Diagnose helfen konnte. Leider gab es im gesamten Allgäu nur einen einzigen Arzt, der sich genau darauf spezialisiert hat. Das war vor 5 Jahren, damals war Autismus noch eine völlig unbekannte Größe. Heute ist er durch Film und Fernsehen ja beinahe schon salonfähig geworden. Die Wartezeit bei dem Herrn betrug ein dreiviertel Jahr. Wir hatten Glück. Jemand sprang ab und wir rutschen in der Warteliste weiter nach vorn. Nach einem halben Jahr und 5 Fahrten in die 150 Km entfernte Praxis, seitenweise Fragebögen und sehr sehr selbstkritischen Momenten hatten wir es schwarz auf weiß. Alex ist Autist. Ich hätte den Arzt küssen können (Was er sehr irritierend fand, denn normalerweise freuen sich Eltern nicht über eine derartige Diagnose. Ich war aber einfach nur glücklich, endlich Bescheid zu wissen). Nebenbei stellten wir Dank der Fragebögen fest, dass sehr viele von den typisch autistischen Verhaltensweisen und Erfahrungen auch auf meinen Mann zutreffen. So ganz nebenbei hat er also auch noch (im Alter von 42 Jahren) seine Diagnose bekommen. Plötzlich hatte ich zwei Autisten daheim, einen Großen (der durch die schwächere Ausprägung und die grundsolide Sozialisierung kaum vom "Normalverhalten" abwich) und einen Kleinen (dem ich jetzt endlich wirklich helfen konnte). Von nun an wird alles besser - dachten wir. Denn es ist eines, zu wissen was Sache ist. Etwas ganz anderes ist es, damit zu leben...
Für heute bin ich völlig fertig, aber ich werde euch noch den Rest der Geschichte erzählen. Zwischen damals und heute liegen ja fast fünf Jahre und viel ist geschehen - Gutes und Schlechtes....

Mittwoch, 24. April 2019

Zurück im Alltag

Ihr Lieben, ich bin wieder hier!!!
Ach, war das schön. Und traurig, teils schaurig … aber schön....
Ich habe diesen Ausflug in meine alte Heimat so sehr gebraucht. Jetzt ist mir das Herz wieder weit. Auch wenn vieles was ich gesehen habe, mich melancholisch stimmt oder sogar ein bisschen weh tut. Aber ist das nicht immer mit unseren wichtigsten Erinnerungen so? Sie sind schön und schmerzhaft zugleich. Sie machen Hoffnung und brechen uns doch das Herz...
Mein Sohn hat meine Heimat noch nie gesehen und auch mein Mann war nur einmal mit mir in meinem Geburtsort. Bei diesem Osterbesuch hatte ich die Gelegenheit, beiden viel von meinen Wurzeln zu zeigen. Besonders mein Sohn hat mich angerührt, weil er verstanden hat, worum es mir ging und weil er so interessiert an meinen Geschichten war. Er meinte auf der Rückfahrt, endlich ergäben all diese Geschichten einen Sinn, weil er jetzt weiß wo sie spielen.
Und wir haben viele Orte besucht, die für mich eine tiefe Bedeutung haben. Mein altes Elternhaus, dass in meiner Erinnerung so viel größer aussah. Die kleine Kirche direkt daneben, deren Glockengeläut mich durch meine Kindheit getragen hat und die jetzt leider so fürchterlich heruntergekommen ist. Auch unser großer Garten, der zwischen Kirche und Haus lag, trieb mir die Tränen in die Augen. Die neuen Eigentümer des Hauses haben ihn nicht mit übernommen, stattdessen ist er jetzt Niemandsland und verwildert zusehends. Wo einst unsere Kartoffeln und Himbeeren wuchsen und unsere Hühner frei herumliefen findet sich jetzt nur Efeugestrüpp und ein paar dürftige Mohnblumen. Eine Freude dagegen war meine alte Grundschule. Sie wurde vor einiger Zeit frisch renoviert und erstrahlt in leuchtenden bunten Farben. Eine wahre Herausforderung war hingegen das noch immer vorhandene Kopfsteinpflaster, das sich durch den Ort zieht. Das Laufen darauf war damals schon unbequem, doch mit den Jahren verblasste die Erinnerung daran und der Schock war dementsprechend groß.
Eine besondere Freude bot sich mir am Sonntag. Ich habe in meiner alten Heimat keine Verwandtschaft mehr, was auch ein Grund für mein langes Fortbleiben war. Doch ein Ehepaar hatte ich all die Jahre in liebevoller Erinnerung. Es sind die Eltern einer alten Schulfreundin, die noch immer im Ort leben und die ich besucht habe. Die beiden waren mir stets sehr zugetan und auch ich habe sie herzlich gern. Viele schöne Stunden habe ich dort in ihrem Garten verbracht und über die Jahre habe ich die beiden und ihr warmes Zuhause nie vergessen. Das Wiedersehen war überwältigend. Die Tränen liefen bei uns allen. Wir haben einander minutenlang einfach nur weinend festgehalten und dann Geschichten von früher gewälzt, bevor wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand gebracht haben. Was ich an den Beiden immer sehr mochte war ihre vorurteilsfreie und kompromisslos herzliche Art. Ich fühlte mich dort immer willkommen, immer behütet. So auch jetzt wieder, nach all den Jahren. Und da verwundert es nicht, dass ihre Abschiedsworte an mich waren "Wenn du mal wieder Heimweh hast kommst du zu uns. Wir haben immer ein Bett für dich frei"...
In der kurzen Zeit dort haben wir sogar einen Ausflug in die nächstgrößere Stadt gemacht, in der ich damals auch studiert habe. Wir sind über das Universitätsgelände geschlendert und durch die Innenstadt und ich habe meinen zwei Männern alle Bibliotheken und Buchhandlungen gezeigt. Klar, dass ich die damals am besten kannte...
Mein Fazit nach diesem Dreitagesausflug? Es war wundervoll und wirklich dringend nötig. Erst jetzt, im Nachhinein, kann ich das gesamte Ausmaß meiner Sehnsucht erfassen. Jetzt, wo die Speicher wieder aufgeladen sind und ich wieder tief die Heimatluft eingeatmet habe begreife ich erst, wie grausam ich zu mir selbst war. So viele Jahre habe ich mich ferngehalten, habe mir selbst die warme und tröstende Umarmung der Heimat vorenthalten. Was für eine Idiotin ich doch war, zu glauben dass Heimweh in meinem Alter unsinnig ist und dass es kein Zurück für mich gibt. Natürlich gibt es ein Zurück! Immer! Ich kann, wenn ich will, jederzeit "nach Hause" fahren, zu den Orten und den Menschen, die ich tief in meinem Herzen trage. Niemand hindert mich daran, nur ich selbst habe stets abgeblockt. Aus falschem Stolz, aus einem faulen "KeineZeit" heraus. Ich warte nicht mehr so lang. Der nächste Besuch ist schon für das nächste Jahr geplant. Mein Mann und mein Sohn wollen noch so viel mehr sehen von meiner schönen Heimat. Und ich will ihnen noch so viel mehr zeigen...

Donnerstag, 18. April 2019

Heimat, deine Berge ....

Ich habe Heimweh.
Seit 18 Jahren lebe ich nun in Bayern. Und ich lebe gern hier. Land und Leute sind wunderbar. Mein Kind hat einen wundervollen Ort, um groß zu werden. Ich habe hier meinen Job, meine Freunde und meine Familie. Das Allgäu ist bei jedem Wetter schön und die Berge - direkt vor der Haustür - sind so tröstend in ihrer allgegenwärtigen Mächtigkeit.
Und doch habe ich Heimweh.
Ich komme aus einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt. Eigentlich eher ein Dorf, dass an eine Kleinstadt angegliedert ist. Dort lebt niemand mehr von meiner Familie. Ich bin damals weggegangen, ohne zurückzublicken. Und habe es nie bereut.
Doch seit ein paar Monaten sehne ich mich nach meinem alten Dorf, nach den Häusern und Straßen, die ich als Kind gesehen habe und die mir so langweilig vorkamen. Wir leben hier an einem Ort, an dem mein Mann aufgewachsen ist. Er ist tief in seiner Vergangenheit verwurzelt. Die Orte, an denen unser Kind spielt sind die gleichen Orte wie damals. Er trifft auf der Straße Leute, mit denen er zur Schule ging oder die schon immer hier gewohnt haben. All das habe ich hier nicht. Niemand hier kennt mich von früher und kann sagen "Ach guck mal, die Kleene. Jetzt ist sie erwachsen und hat ihre eigene Familie". Ich kann mit niemandem Geschichten von früher wälzen. In welche Discos wir gegangen sind, welche Mädchen damals in der Schule schon Zicken waren, in welcher Scheune wir früher gespielt haben.
All das fehlt mir, mit jedem Monat ein bisschen mehr. Zur Zeit ist es ganz schlimm. Ich erwische mich, wie ich bei Google Earth mein Elternhaus suche und den Schulweg, den ich früher gegangen bin. Wie ich im Telefonbuch nach Namen Ausschau halte, die mir bekannt vorkommen. Wie ich Fotoalben wälze und mir die Tränen dabei über´s Gesicht kullern. Niemals hätte ich gedacht, dass es mich mal so erwischen würde. Damals war ich doch froh, endlich wegzukommen. Gleich nach dem Studium war ich auf und davon. Weg aus dem alten Ossi-Mief, rein in´s Abenteuer.
Und jetzt heule ich im Auto los, wenn Adele ihr "A million years ago" singt.
Ich will nach Hause. So sehr. Ich will meinem Sohn zeigen, wo ich herkomme. Ich will ihm meine alte Schule zeigen, meinen liebsten Platz im Wald hinter´m Haus, die Kirche, deren Glockengeläut mich alle Viertelstunde genervt hat. Aber es ist nicht nur so, dass ich ihm all diese Dinge zeigen will. Vor allem will ich selbst sie wiedersehen. Ich will den kleinen staubigen Weg zu dem Friedhof gehen, auf dem mein Bruder viel zu früh gelandet ist. Ich will das Haus der alten Eierfrau suchen, der wir früher unsere Eier von den 30 Hühnern im Hof gebracht haben. Ich will die Straße entlang fahren, auf der ich mühsam (und zugegeben ziemlich langsam und tollpatschig) Radfahren gelernt habe.
Meinem Mann blieb meine Traurigkeit der letzten Zeit nicht verborgen. Er hat sich Gedanken gemacht und beschlossen, mir ein unvergleichliches Ostergeschenk zu machen. Heimlich hat er eine Pension in meiner Heimatstadt gesucht und Zimmer für uns gebucht. Es ist nur für drei Tage, über´s Osterwochenende. Doch das ist das wohl schönste Geschenk, dass er mir machen konnte.
Heute morgen hat er mir gesagt, dass ich schonmal packen soll. Morgen Nacht geht´s los. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich auf dieses Wochenende freue. Das Dauergrinsen auf meinem Gesicht ist schon rekordverdächtig und gleichzeitig rollen immer noch die Tränen. Aus Vorfreude jetzt, und aus purem Glück. Und auch noch vor Sehnsucht....

Montag, 15. April 2019

Kein Schwein ruft mich an ...

Jaaaa, manchmal wünschte ich, es wäre so. Doch das Universum hat mir eine besonders fleißige und hartnäckige Telefonistin geschickt, die ein "nein" einfach nicht akzeptiert.
Alles begann vor 3 Wochen. Da klingelte mein Festnetz-Telefon (ja, ich habe sowas noch). Am Apparat war Frau Soundso von der Firma Blabla. Sie fragte höflich, ob sie Frau … sprechen könne. Ich erwiderte wahrheitsgemäß, dass jene Frau .. nicht hier wohnt und sie dementsprechend bei mir falsch wäre. Die Dame entschuldigte sich und legte auf. Einige Tage später klingelte mein Telefon erneut. Dieselbe Dame von derselben Firma mit demselben Anliegen. Ich informierte sie nochmals - schon etwas weniger höflich - darüber, dass besagte Frau … nicht hier lebt. Ich bekam eine Entschuldigung zu hören und legte auf. Als die Dame nach ein paar Tagen schon wieder anrief wurde ich zugegeben etwas unfreundlicher. Aber ich dachte auch, ich verhör mich. Nachdem sie nach Frau … fragte und ich sagte, die wohnt hier nicht meinte sie nämlich "Die muss aber da wohnen, es steht ja schließlich so in den Akten". Ich dachte, ich verhör mich! ICH wohne hier, also werde ich ja wohl auch wissen, wer noch hier wohnt! Ich dachte schon, diesmal wäre ich deutlich genug gewesen. Von wegen! Es vergingen ein paar Tage, da rief die Dame (die ich inzwischen heimlich "blöde Kuh" nannte) schon wieder an. Derselbe Mist von ihr, dieselbe Antwort von mir. Ich wurde immer lauter. Inzwischen schielte ich schon mehrmals täglich nervös Richtung Telefon. Wenn es tatsächlich klingelte überprüfte ich erst die Nummer, bevor ich ranging. Ich hatte eine Woche geschafft, ohne von der Dame zu hören und freute mich schon. Doch ich freute mich zu früh. Ich hatte meine vorsichtige Haltung aufgegeben und kontrollierte nicht immer die anrufende Nummer. Da erwischte sie mich. Ahnungslos ging ich nach dem zweiten Klingeln ran und bereute es augenblicklich. Es war sie. Schon wieder fragte sie mit ihrer routinierten Telefonstimme nach Frau … . Da tickte was aus bei mir. Ich bin nicht stolz drauf, denn es ist sonst nicht meine Art. Aber ich hab sie angebrüllt. Ich schrie in´s Telefon, dass ich die Schnauze voll habe von ihren Belästigungen. Sie gehe mir tierisch auf den Kranz und solle sich verzupfen. Ich glaube, sie sagte irgendwas von wegen ich solle nicht gleich so schreien, sie habe ja nur was gefragt. Doch ganz sicher bin ich mir nicht, weil ich einfach so laut war. Die ganze Anspannung der letzten Zeit lag in meinem Geschrei und ich habe meinem Ärger sowas von deutlich Luft gemacht. Als ich auflegte und das Telefon in die Ecke knallte war mir schon alles egal. Ich knurrte noch einmal vor mich hin und drehte mich um - da stand mein Sohn im Türrahmen und schaute mich mit großen Augen an. "Mama, was ist denn mit dir los. So hast du doch noch nie gebrüllt" …

Freitag, 12. April 2019

Schwiegermütter ...........

Schwierigmutter, Schwiegerdrachen …
Hach was gibt es doch für herrliche Begriffe für die Mütter unserer Ehepartner.
Ich hatte heute Nachmittag mal wieder eine unfreiwillige Begegnung der nervenaufreibenden Art. Es soll ja Leute geben, die ihre Schwiegermutter lieben und prima mit ihr klarkommen. Gratulation! Ich für meinen Teil sehe sie am liebsten auf eine Art - von hinten...

Das Schönste im ganzen Jahr - das sind die Ferien...

Tja, es ist mal wieder soweit.
Ab Montag hat mein Kind wieder 2 Wochen Ferien. War da nicht erst kürzlich was? Ich habe das Gefühl, die Zeit zwischen den Ferien wird immer kürzer und dieselbigen immer länger. Natürlich hat mein Kind einen ganz anderen Eindruck. Für ihn kann es nicht genug freie Zeit geben.
Zu allem Überfluss kommt er gestern nach Hause mit den Worten :"Mami, morgen habe ich schon 11:15 Uhr aus!!". Juhuuu!!! Na toll!!! Wieso sagt man mir das nicht früher? Dazu muss ich erklären - mein Sohn ist kein Schlüsselkind. Wir leben auf dem Land, schön weit weg vom Schulgebäude und deshalb hole ich ihn mittags von der Schule ab. Eigentlich gar kein Problem - wenn man nicht arbeiten muss und einem plötzlich 2 Stunden geklaut werden. Grrrrr!!!
"Dann musst du halt schneller arbeiten...".... Ach nee!!!
Naja, irgendwie klappt es dann ja doch immer wieder und NATÜRLICH lasse ich mein Kind auch heute nicht auf dem Schulhof stehen. Irgendwie kriegt Mama das hin...

Mittwoch, 10. April 2019

Technik, die begeistert...

Och nöööö!!! 
Mein DVD-Player gibt seinen Geist auf. Und ich muss schnellstens einen neuen besorgen. Schließlich gibt es beim aktuellen eher dürftigen TV-Programm doch die ein oder andere DVD, auf die ich (schon meiner geistigen Gesundheit zuliebe) nicht verzichten möchte.
Ich gehöre zu denen, die erstmal online recherchieren, was für ein Gerät es sein könnte. Nicht zu viel Schnickschnack, nicht zu teuer, aber laufen soll das Ding ja auch eine Weile. Also goooogle  ich mal los - und da komme ich schon in´s Stocken...
SCART  oder HTML, USB oder HDI … WAS????? HILFE!!!!!
Kann das Ding nicht einfach nur einen Stecker und eine Buchse haben und ich stöpsel es Zuhause ein? Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als ich meiner Mutter mit mal mehr mal weniger Geduld den Videorecorder erklärt habe, damit sie ihre Heintje-Filme bitteschön ohne mich gucken konnte. Und jetzt steh ich vor diesen hochtechnisierten Teilen wie die sprichwörtliche "Kuh vor´m neuen Tore" und begreife gar nichts mehr. 
Früher, also ganz früher, habe ich technische Details recht schnell begriffen und anderen durch den Bedienungsanleitungsdschungel helfen können. Doch irgendwie habe ich den Eindruck, mit zunehmendem Alter lässt doch die Vorstellungskraft nach und ich habe dezente Schwierigkeiten, mich auf Details zu konzentrieren. 
Ich brauch dringend einen Kaffee. Und den DVD-Player soll mein Mann aussuchen. Ich kümmer mich dann um die Bestellung... ;))

Samstag, 6. April 2019

Aller Anfang ist bekanntlich schwer ...?

Tja, nun ist es also soweit.
Ich mache einen Blog. 
Das hätte ich nie gedacht, aber man soll ja bekanntlich niemals niemals sagen. 

Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, wie das hier funktioniert. Hab mir bei Youtube ein Lehrvideo angesehen und probiere es jetzt einfach aus. Also seid bitte nicht allzu streng mit mir...

Warum ich das dann mache? Nun, ich hatte vor Kurzem meinen 42. Geburtstag und blickte anlässlich desselbigen auf mein bisheriges Schaffen zurück und fragte mich 
"Ist das jetzt alles?". 

Jetzt mal ernsthaft - geht es euch auch manchmal so, dass ihr euch das fragt? War´s das? Kommt jetzt noch was richtig Geiles? Hab ich bisher alles verpennt oder doch meine Sache ziemlich gut gemacht? Hab ich mir das alles so vorgestellt, damals, als ich noch jung und idealistisch war?

Mich interessiert, was euch dazu einfällt. Geht es anderen so wie mir? Bin ich einfach launisch oder ernsthaft im Zweifel? 

Ich werde im Laufe der nächsten Zeit einfach ein bisschen über mich erzählen. Wo ich herkomme, was ich so gemacht habe und jetzt mache, worüber ich nachdenke...

Hier werdet ihr keine hochtrabenden moralischen, religiösen, politischen oder pädagogischen Tipps, Tricks oder Ideen finden. Ich schreibe einfach über das, was mir einfällt. Vielleicht gibt der ein oder andere ja seinen Senf dazu. Ich bitte darum. 

Also Willkommen in meinem Blog....

Oh, Du Fröhliche ...

Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, der Freude und der strahlenden Kindergesichter. Naja, in diesem Jahr könnten meine Familie und ich v...