Dienstag, 30. April 2019

(Not) All about Alex .... Part II

Es hat ein paar Tage gedauert, doch wie versprochen kommt nun der zweite Teil meiner Erzählung über meinen Sohn...
Wo war ich? Ach ja, Ende der ersten Klasse bekamen wir Alex´ Diagnose und er war nun offiziell ein Autist...
Das Gute daran war natürlich, dass wir endlich wussten, was los war. Unser Sohn war schon immer irgendwie anders, doch bis dato konnten wir uns darauf nicht wirklich einen Reim machen. Jetzt hatte ich einen Namen, konnte Googlen und Bücher wälzen, mich online in Foren für Betroffene anmelden, Vorträge und Kurse besuchen, Anträge schreiben - kurz, ich hatte was zu tun. Das Erste was ich tat war allerdings, mit Alex selbst darüber zu reden. Er war 7 Jahre alt, war mit uns von einem Arzt zum nächsten gereist und hatte schlichtweg ein Recht darauf, Bescheid zu wissen. Er nahm es locker, war (genau wie ich) einfach nur froh um des Rätsels Lösung. Das erste Schuljahr war für ihn bis dahin eine Katastrophe, eine einzige Quälerei. Der Lärm, die fremden Kinder, Räume und Gerüche. Der Druck von außen, die überforderten Lehrer, sein eigenes Herzeleid. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, was wir ihm damals zugemutet haben und wie elend es ihm damit ging - mir wird ganz gruselig dabei. Aber andererseits - was hätten wir denn sonst tun sollen? Wir hätten ihn ja nicht einfach daheim behalten können, er musste ja zur Schule gehen! Und doch frage ich mich manchmal, was wir vielleicht noch hätten tun können. Ob wir es früher hätten erkennen müssen. Allerdings war Autismus damals noch recht unbekannt. Ich habe Sozialpädagogik studiert, 5 Jahre lang, und während des ganzen Studiums haben wir eine einzige Stunde über Autismus gesprochen und Alex war ganz anders als unsere Fallbeispiele damals. Da bestätigt sich wieder der Satz "Kennst du einen Autisten, kennst du einen Autisten"... Nein, wir hätten es nicht früher erkennen können. Wir sind schließlich keine Spezialisten. Selbst Kinderärzte und Psychologen tun sich mit der Diagnose schwer...
Wir beantragten also eine Schulbegleitung für Alex. Hier in Bayern läuft sowas über´s Jugendamt. Ein Novum für mich - ich saß auf der anderen Seite. Während meines Studiums habe ich ein halbes Jahr im dortigen Jugendamt gearbeitet und plötzlich war ich die Klientin. So kann es gehen im Leben. Schmunzel. Hier wie in vielen anderen Momenten kam mir mein Studium dezent zu Hilfe. Ich habe festgestellt, dass sich Fachkräfte mit mir oft auf Augenhöhe unterhalten, wenn sie davon wissen. Mit anderen Eltern gehen sie oft ein wenig herablassend um, mit mir reden sie auf fachlicher Ebene. Hallelujah! War mein Studium doch zu was nutze, auch wenn ich nicht in meinem Beruf arbeite...
Zu Beginn des zweiten Schuljahrs startete Alex also mit einer Schulbegleitung. An unserer kleinen örtlichen Grundschule waren wir damit Vorreiter. Schulbegleiter sind nicht wirklich gern gesehen, Lehrer fühlen sich durch sie beobachtet, gedrängt und kontrolliert. Wir sind gegen viele Mauern gerannt und haben sie mit viel Kraftaufwand durchbrochen. Ach, was habe ich diskutiert, mit Rektoren, Lehrern und Eltern von Mitschülern. Viele scheinen Angst davor zu haben, Autismus wäre ansteckend. Ist es natürlich nicht! Und immer wieder habe ich festgestellt - damals wie heute... Die Kinder sind nicht das Problem. Alex wurde von seinen Mitschülern meist sehr gut angenommen. Man hat ihnen erklärt, was mit ihm los ist und sie haben sich darauf eingestellt. Viele von ihnen sind dazu übergegangen, ihn vor Mobbing zu schützen, ihn wenn nötig zu beruhigen oder ihn einfach nur in ihren Schulalltag zu integrieren. Das wahre Problem sind immer die Erwachsenen gewesen. Lehrer, die sind in ihrem friedlichen Alltag gestört sahen. Rektoren, die um den Ruf ihrer Schule fürchteten oder keinen Stress mit den anderen Eltern wollten. Eltern, die um die herausragenden Noten ihrer Superkinder fürchteten, die ja später mal den Planeten retten sollen oder mindestens ein Land regieren. In der Öffentlichkeit reden immer alle von Integration. In bayrischen Schulen sieht das meist anders aus. Jedes Kind, das "anders" ist, ist ein potentieller Störfaktor. Selbst wenn alles gut läuft. Denn es könnte ja irgendwann mal zu Ärger kommen. (Originalton der jetzigen Rektorin meines Sohnes - "es könnte ja zu Problemen führen, also müssen wir..."). Dank der Flüchtlingskrise sind inzwischen auch bayrische Schulen gezwungen, sich anzupassen, flexibler zu werden und Integration zu leben.
Ich bin schon zu sehr im Hier und Jetzt, ich muss noch ein paar Takte zu Alex´ Grundschulzeit schreiben...
Dank der Schulbegleitung (nennen wir sie Sarah) wurde es in der zweiten Klasse wesentlich besser. Sie ist sehr einfühlsam, hat selbst zwei Kinder und zeigt sich sehr engagiert. Für alle, denen "Schulbegleitung" unbekannt ist nun eine kurze Erklärung. Als Autist hat mein Sohn Probleme mit plötzlichen Änderungen, lauten Geräuschen, fremden Gerüchen oder Materialien. Stunden, die sich verschieben oder Lehrer, die krank werden sind ihm ein Gräuel. Manchmal versteht er einfach eine Anweisung nicht, weil die Worte ihm in dem Zusammenhang fremd sind. Er nimmt alles wörtlich. Wenn also der Lehrer sagt "wollt ihr bitte das Buch aufschlagen", dann tut Alex es nicht. Weil er der Meinung ist, nee ich will das Buch nicht aufschlagen. Und richtig verlangt hat der Lehrer das ja auch nicht, nur vorgeschlagen. Eine Schulbegleitung fungiert hier als Puffer, als Übersetzer (in beide Richtungen) und notfalls als Schutz. Wird die Situation zu schlimm, geht sie mit Alex kurz vor die Tür. Sie spazieren dann die Flure entlang und schauen sich Bilder an. Oder sie erklärt ihm ganz ruhig etwas. Gibt ihm Gelegenheit, runterzufahren. Hat er diese Gelegenheit nicht, kommt es zu einem sogenannten "Overload". Das ist sprichwörtlich so, als wäre Alex´ Festplatte überladen und er explodiert. Dann schreit und tobt er. Wer jetzt glaubt, das ist unangenehm für anwesende Nichtautisten … Alex beschreibt es so: "Es fühlt sich an, als würde ich sterben, als fällt mir der Himmel auf den Kopf und ich verbrenne lebendig....". Ganz ehrlich? Sch… auf die Gefühle der Lehrer. Mein ganzes Mitgefühl liegt in einer solchen Situation bei meinem Kind!!
Ohne Sarah wäre Alex nicht in der Lage, eine normale Schule zu besuchen. Wir sind ihr so dankbar. Übrigens - falls sich jemand fragt, warum wir unser Kind nicht auf eine Schule für Autisten schicken. Das gibt es hier nicht. Es gäbe eine Schule für Körperbehinderte, eine Montessori-Grundschule und eine Integrationsschule, die leider weiter weg liegt (für uns würde sie wie ein Internat funktionieren, also mit Übernachtung). Keine realistischen Alternativen in Sicht...
Richtig schrecklich wurde es nochmal in der dritten Klasse. Es gab einen Lehrerwechsel. Aus welchem Grund auch immer - Alex´ Klasse bekam eine Lehramtsanwärterin zugeteilt. Ich nenne sie gern "die Prinzessin". Umwerfend schön, blond und zart, vom Leben bis dato verwöhnt war sie der Meinung, das Universum drehe sich um sie. Dementsprechend niederschmetternd war es für sie, einen Autisten in der Klasse zu haben. Ein ganzes Jahr lang hat sie versucht, Alex loszuwerden. Hat (und das finde ich eine bodenlose Frechheit) sogar Overloads bewusst provoziert, um sich selbst als Opfer darzustellen und einen Schulausschluss für ihn zu erwirken. Nun ja, wir sind noch da - und sie ist weg. Trotz Lehrermangels hat sich die Schule zum Glück entschieden, auf ihre Dienste zu verzichten. Das vierte Jahr war angenehmer. Als Klassleiterin kam eine erfahrene Lehrerin (und Mutter - es ist unglaublich, wie bedeutsam das ist), die für die gesamte Klasse eine Erleichterung war. Alle Kinder haben von ihrem Lehrstil profitiert. So kam es, dass die gesamte Klasse zum Schulende so gute Noten hatte, dass für alle Kinder theoretisch der Gymnasialbesuch möglich gewesen wäre. Alex war so stolz auf sich - und wir natürlich auch. Dennoch war uns klar, dass der Besuch des Gymnasiums für ihn nicht möglich sein würde. Klassen mit 35 Kindern, Lärm, Stress, hohe Anforderungen - kein ideales Umfeld für Autisten. Wir haben uns zusammengesetzt, die verschiedenen Möglichkeiten durchgesprochen, die Schulen besucht und angesehen und dann Alex die Entscheidung überlassen. Er hat sich für die örtliche Mittelschule entschieden und wir waren damit sehr einverstanden. Zum einen liegt sie auf dem gleichen Gelände wie die Grundschule, so dass er den Schulweg und die Örtlichkeiten schon kannte. Zum anderen hat sie mit 19 Kindern pro Klasse vergleichsweise niedrige Klassengrößen und einige der Lehrer kannten unserer Sohn schon. Sehr schön war auch die Überraschung, dass seine derzeitige Lehrerin eine Freundin seiner Schulbegleiterin ist, somit zumindest schonmal die Stimmung zwischen den beiden gut ist. Seine Lehrerin hat sogar im Vorfeld (während der Sommerferien) Kurse über Autismus besucht und sich für zwei Fortbildungen angemeldet! Das ist bisher einzigartig. Kein anderer Lehrer hat das jemals getan. Alles in Butter könnte man meinen? Naja, ganz so einfach ist es nicht. Es gibt auch an dieser Schule Lehrer (und Eltern), die Alex als Störfaktor ansehen. Die sich nicht auf seine Besonderheiten einlassen wollen. Zu kämpfen haben wir leider auch mit der Rektorin, die sich im Vorfeld  aufgeschlossen und integrativ gegeben hat und damit mehr versprach, als sie halten konnte. Denn sie war es, die im Oktober hinter meinem Rücken das Jugendamt angerufen hat, man müsse Alex sofort von der Schule entfernen. Seine Anwesenheit würde Mehrarbeit bedeuten, die sie zu leisten nicht willig sei. Als die Dame vom Amt es dann wagte, die Rektorin an ihren pädagogischen Auftrag zu erinnern, begab sie sich damit ungewollt in die Schusslinie. Neulich hat unsere Schule den Titel "Schule mit Courage, Schule gegen Rassismus" gewonnen und wurde dafür in den regionalen Medien groß gefeiert. Ich hoffe doch, dass der Integrationsgedanke, der dahinter steht, auch irgendwann mal für Autisten gilt...
Wir kämpfen. Immer weiter und immer wieder. Jeden Tag. Denn der Alltag mit einem Autisten ist sehr herausfordernd. Auch daheim ist Alex ein Autist, auch hier gibt es immer wieder Situationen, die ihn überfordern. Doch hier bin ich dabei, kann mich schützend vor meinen Sohn stellen, kann unser Leben um ihn herum drapieren. In der Schule bin ich machtlos. Jeden Morgen schicke ich ihn hin und schiele nervös Richtung Telefon. Kommt der Anruf, dass ich ihn holen soll, oder kommt er nicht? Ich gebe es zu, ich habe Angst. Jeden Tag. Dass etwas vorfällt, dass jemand verletzt wird. Alex hat noch nie jemanden verletzt (schließlich vermeidet er Körperkontakt wenn möglich). Doch wenn er einen Overload hat, mit den Armen fuchtelt und schreit kann theoretisch ein Kind aus Versehen in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn das passiert, das weiß ich genau, kommt es so Manchem in der Schule gerade recht und der "Störfaktor" wird entfernt. Doch auch, wenn er die Schule wie durch ein Wunder ohne Drama durchsteht. Was kommt danach? Was wird aus meinem Kinde? Er hat keinerlei Respektempfinden, da für ihn alle Menschen gleich sind. Das lässt sich nicht jeder gefallen. Er braucht manchmal eine Weile, bis er eine Anweisung versteht und sie auch ausführt. Zeit ist Geld. Bei meinem Sohn ist der Autismus sehr viel stärker ausgeprägt, als bei meinem Mann. Und auch dieser hat manchmal seine Probleme im Berufsleben. Wenn er sich unterordnen soll, wenn es hektisch wird. Wie soll das nur bei meinem Kind werden? Wo sein Verhalten doch wesentlich deutlicher von der Norm abweicht? Ganz ehrlich, mir stehen die Tränen in den Augen, wenn ich an Alex´ Zukunft denke...

Hey, ich kann hier nicht abschließen, nicht ohne ein Happy End. Nicht ohne ein kleines Lächeln...
Zur Zeit besucht mein Liebling zusammen mit einigen anderen Kindern seiner Schule einen Schwimmkurs. Die Schule hat das initiiert, weil gerade viele Flüchtlingskinder nicht schwimmen können. Nun, Alex auch nicht, sein Körpergefühl ist zu miserabel dafür. Er kommt einfach nicht dahinter, wie er seine Gliedmaßen bewegen muss, damit er nicht untergeht. Gestern war es wieder soweit. Ich bin immer dabei, sonst würde er gar nicht erst mitgehen. Es wurde Tauchen geübt. Alex hasst das Gefühl von Wasser im Gesicht (ist auch sehr hinderlich bei der Körperhygiene). Jedenfalls haben sie ihn seit Wochen daran gewöhnen wollen und brachten ihn dazu, im Wasser in die Knie zu gehen, bis dasselbige sein Gesicht erreicht. Gestern war es soweit, und er tauchte ziemlich weit unter, bis über die Nase. Weil ich gerade mit dem Bademeister sprach habe ich es verpasst (Klasse). Also forderte die Lehrerin ihn nach dem Schwimmen auf, mir zu zeigen, wie weit er abgetaucht war. Sein Kommentar: "Das weiß ich doch nicht, ich hatte die ganze Zeit die Augen zu."...


Ach, ich liebe mein Kind …. 😘😘😘

6 Kommentare:

  1. Durch Zufall bin ich auf Deinen Blog gestoßen. Unser Sohn ist zwar nicht autistisch aber ich sag immer ja grenzwertig kann aber auch die Entwicklungsverzögerung sein. Unser Junger Mann ist inzwischen 20 Jahre und arbeitet über Integration im normalen Arbeitsmarkt als Gärtnerhilfe bei der Stadt. Er hat sich entwickelt und entwickelt sich weiter immer nach vorne. Ganz ohne Emotionen wurde mir ein Tag vor Weihnachten vor vielen Jahren gesagt ihr Kind ist geistig schwer behinert und wird nie.... Problem waren bei uns immer die andere, die Kindergartentante die stolz war ein behinderte Kind entdeckt zu haben, die Behörden, die Kämpfe um ein bisschen Gleichberechtigung, die Schule, die Lehrer, etc. eben.
    Wir haben einen ganz tollen älteren Arzt gefunden er praktiziert als klassischer Homöopath und konnte uns ein gutes Stück helfen. Ich war echt erstaunt was alles funktionierte oder jedesmal nach den Besuch beim Osteopathen ging das und jenes und und und In einem Buch über Vitamin D3 hab ich gelesen, dass hohe Dosen davon helfen können bei Autismus und ADHS und solchen Diagnosen. Und jedes ausprobieren hat uns ein Stück weiter gebracht. Er wird nie im Leben verstehen wie das mit der Wurzel in Mathe ist - ich übrigens auch nicht... oder zu.B. die tiefen Zusammenhänge z.B. im 2. Weltkrieg oder einen Vertragsinhalt komplex verstehen. Dafür ist er ein lieber hilfsbereiter junger Mann geworden.
    Ich habe nie aufgegeben und war penetrant wenn ich was für ihn erreichen wollte.
    Was ich nicht geschafft habe auf den Schwerbehindertenstatu zu verzichten. Bis knapp bevor er 17 wurde haben wir keinen beantragt ich wollte ihn nicht in diese Schiene schieben, aber um ihm eben ein Einkommen zu ermöglichen blieb uns nichts anderes übrig denn ohne einen bestimmten Status bekommt man keine Förderung von irgendwelchen Ämtern. Pft....
    Und glaub mir auch ich habe sehr sehr viele Tränen vergossen..... ich kann sehr gut verstehen was in dir vorgeht.
    Wenn ich so zurückblicke hab eigentlich immer ich getan und gesucht und versucht ausprobiert etc.
    Mein Rat an dich - gib nicht auf und versuche auch andere Wege abseits der Schulmedizin würde sicher auch Deinem Mann helfen.

    Liebe Grüße
    Ursla

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    1. Liebe Ursula
      Danke für deine Geschichte und deine Anteilnahme. Es ist für mich sehr interessant zu lesen, wie es dir und deinem Sohn so ergangen ist. Ja, die Sache mit dem Schwerbehindertenausweis. Bisher drücke ich mich da auch erfolgreich. Es wurde mir schon von so vielen Seiten geraten. Gerade aus finanzieller Sicht. Denn mit Beantragung des Pflegegelds für meinen Sohn wäre unsere finanzielle Situation nicht dauerhaft dermaßen angespannt. Ich kann keine richtige Stelle annehmen. Mein Mann ist Hauptverdiener und das Leben im Allgäu recht teuer. Doch durch meine ständige Bereitschaft, ohne die Alex nicht die Regelschule besuchen könnte, hangele ich mich von einem Minijob zum nächsten. Manchmal ist das sehr frustrierend für mich. Zur Zeit putze ich zwei Ferienhäuser. Davon habe ich sicherlich nicht geträumt, als ich noch Pädagogik studiert habe. Aber in meinem Beruf finde ich nichts, bei dem ich flexibel genug sein kann. Also verdiene ich nur ein bisschen was dazu. Ich trage das meinem Jungen auch nicht nach, er kann ja nichts dafür. Es ist ja meine freie Entscheidung gewesen, mich so intensiv um ihn zu kümmern und stets in Reichweite zu sein. Ich glaube, das ist der richtige Weg, auch wenn es viel Verzicht bedeutet. Schließlich weiß ich, wofür und vor allem für wen ich das mache. Und wenn mein Kind mich Abends vor dem Schlafengehen in den Arm nimmt und sagt "Du bist die beste Mama der Welt und ich liebe dich", dann weiß ich, dass alles gut ist.

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    2. Gern geschehen - ja das liebe Geld... ich hatte das Glück und konnte ziemlich rach Teilzeit für 4 Stunden am Tag arbeiten und ich hab gearbeitet wie die Kids im Kindergarten waren und in der Schule - da fällt mir ein ich hab die Zwillingsschwester von unserem Sohn unterlagen. Ich bekam Zwillinge zu früh bekommen. Auch seine vermeintlich "normal" "Gesunde" Schwester hat das eine oder andere Problemchen aber das geht so.
      Sohn hat 50 % bekommen sogar rückwirkend bis zur Geburt ohne irgendwelche Einsprüche machen zu müssen. Allerdings befristet bis 31.12.2020.
      Ja und als Krönung drauf hab ich ja dann auch noch vor ein paar Jahre MS bekommen.
      Ich finde es toll das du das machst und wenn es sich richtig anfühlt ist es doch gut so. Und als Pädagogin denke ich finden sich sicher irgendwann Nischen und wenn du nur deine Erfahrung weitergeben kannst und helfen kannst. Ich fand und finde es immer megaanstrengend wenn ich behördliche Dinge erledigen muss keine Ahnung von diffusen Paragrafenformulierungen habe und so. Da wünsche ich mir oft jemand an meiner Seite. Zum Glück hab ich da jetzt das Integrationsamt.

      Das Allgäu ist ja nicht weit von uns je nachdem wo Unter oder Oberallgäu 1 bis 2 Stunden Fahrt.

      Eine Betreuung haben wir übrigens auch nicht. Nur eine Bankvollmacht und biem Hauarzt.

      Im nachhinein kann ich sagen. Scheue dich nicht den Antrag zu stellen, denn spätestens mit der Weiterführenden Schule und wenn es in Richtung "Beruf" geht dann brauchst du es eh. Denn an die ganzen Fördertöpfe kommt man so gar nicht ran und die Längerzahlung des Kindergeldes etc...

      Du schaffst das.

      LG
      Ursula

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    3. Hmmmh. Dann sollte ich mich wohl doch mit dem Gedanken vertraut machen, dass mein Kind ganz offiziell einen Stempel bekommt. Dummes altes Mutterherz, dass bei solchen Dingen immer gleich blutet...
      Im pädagogischen Sektor habe ich eine Weile nach einem passenden Job gesucht. Doch das ist hier vor Ort ziemlich schwierig, noch dazu wo ich nicht getauft bin und im tiefsten Allgäu leider die meisten päd. Einrichtungen kirchlich finanziert werden. Die wollen ein überqualifiziertes Heidenkind wie mich einfach nicht. Weiß gar nicht, wieso... ;)
      Wir leben übrigens im Ostallgäu. Dir sagt sicher Schloss Neuschwanstein was, oder wie unsere englischsprachigen Mitmenschen immer so schön sagen "Newswannsteen" - das liegt etwa 20 Minuten von hier...
      LG

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  2. Antworten
    1. Ja, Würfelzucker. Das sehe ich auch so. Schließlich habe ich zwei davon Zuhause und würde sie nicht eintauschen. Man könnte es auch so formulieren: "Mein Leben ist angefüllt mit Herausforderungen, die mich täglich über mich hinaus wachsen lassen". Klingt viel besser als: "Sch… , ist das anstrengend".
      Übrigens... ich glaube, ich habe dich bei Dr. Schwein schon gelesen... ;)
      LG

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